Wenn es nach dem amerikanischen Telekommunikationsunternehmen Verizon geht, sollen Internetseiten bald nicht nur für den Server, auf dem sie gespeichert sind, sondern auch für alle Kabel, die ihre Informationen auf dem Weg zum Kunden passieren, zur Kasse gebeten werden. Dafür kämpft das Unternehmen momentan vor Gericht.
Dies würde mit großer Wahrscheinlichkeit bedeuten, dass nur noch die bereits erfolgreichen Unternehmen ihre Online-Präsenz bezahlen können – kleine Seiten würden von Anfang an aus dem Markt gedrängt werden.
Wird Internet zum Kabelfernsehen?
Verizon argumentiert, dass auch andere Medien wie Zeitungen oder das Fernsehen frei darüber entscheiden könnten, was über ihre “Kanäle” gesendet wird – und dass dieses Privileg auch verkauft werden kann. Besonders große Unternehmen, die durch die Benutzung der Leitungen profitieren, sollen einen Anteil davon abgeben – ungeachtet der Tatsache, dass für ebenjene Leistung bereits der Nutzer bezahlt.
Die andere Seite betrachtet den Internetprovider als “öffentlichen Träger”, der für den Transport von Informationen bezahlt wird und mit der Natur des Inhalts nichts zu tun hat. Als sogenannten “öffentlichen Träger” (wie auch die amerikanische Bahn zur Vermeidung einer Monopolbildung einer ist) hätten die Internetprovider jedoch erst vom Bundesgericht deklariert werden müssen, was aufgrund des Lobbyistendrucks bisher nicht geschehen ist.
Laut infoworld.com, das sich als Vertretung der Internetnutzer sieht, ist die amerkanische Netzneutralität und somit die Informationsfreiheit des Internets in Gefahr, da bei einer erfolgreichen Behandlung des Falls fortan der Provider über den Erfolg einer Webseite bestimmt und nicht mehr die Nutzer durch ihre Nachfrage.