Zu einer SPÖ-Postenschacherei der Sonderklasse kommt es nun noch vor den Nationalratswahlen am 29. September 2013 in Oberösterreich. Der wegen strafrechlicher Ermittlungen rund um die 500 Millionen Euro schwere BAWAG-Swap-Affäre in Linz als Finanzstadtrat zurückgetretene Johann Mayr wird auf seinen alten Posten als Direktor der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK) gehievt. Mayr war bereits in den Jahren 1995 bis 2003 OÖGKK-Chef gewesen. Ab 2003 war er wegen seiner Berufung in den Linzer Stadtsenat karenziert. Ab 20. September soll Mayr nun wieder die Geschicke der OÖGKK lenken. Die in der Zwischenzeit mit der Leitung betraute Andrea Wesenauer muss nun den Platz räumen.
SPÖ-Genosse Maringer rechtfertigt Wiederbestellung
Der Obmann der OÖGKK, Albert Maringer, rechtfertigte die Rückkehr Mayrs mit einer “sorgfältigen Prüfung” dieser Personalentscheidung und der “ausgewiesenen Expertise” des Wiederbestellten. Heftige Kritik kommt demgegenüber von der FPÖ, die trotz Unschuldsvermutung diese Personalentscheidung in einem so sensiblen Bereich für völlig falsch hält, wie Landesparteiobmann Landesrat Manfred Haimbuchner betont:
Es ist unverantwortlich, Mayr mit der Leitung eines der größten Sozialversicherungsträger Österreichs zu betrauen. Die OÖGKK spielt eine Schlüsselrolle bei der finanziellen Sicherstellung unseres Gesundheitswesen. Die Leitung in einem derartig sensiblen Bereich darf nicht einer Person anvertraut werden, welche einen Skandal-Rucksack mit sich herumschleppt, der rechtlich noch nicht zur Gänze geklärt ist.