Ein neues Zeichen gegen das zentralistische Regime in Madrid hat die katalonische Unabhängigkeitsbewegung gesetzt. Das Regionalfernsehen strahlte zum ersten Mal seit 30 Jahren die Weihnachtsansprache von König Juan Carlos nicht aus. Grund dafür war eine Arbeitsniederlegung der Rundfunkangestellten, die gegen den Zentralismus der Madrider Regierung protestieren wollten. Juan Carlos und sein Geschlecht der Bourbonen gelten seit jeher bei den Katalanen als Repräsentanten der Staatsgewalt, die die Unabhängigkeit Kataloniens unterdrücken möchte.
Dass Juan Carlos in den letzten knapp vierzig Jahren seiner Regentschaft den in Madrid regierenden Christdemokraten und Sozialisten gegen die Regionen immer den Rücken gestärkt hat, ist ein zusätzlicher Grund dafür, dass er bei den Katalanen auf starke Ablehnung stößt.
Unabhängigkeits-Abstimmung wirft Schatten voraus
Die für 2014 geplante Unabhängigkeits-Abstimmung in Katalonien wirft somit ihre Schatten voraus. In den letzten Wochen hatten sich sogar die EU-Kommission und die EU-Ratspräsidentschaft in die spanischen Angelegenheiten eingemischt. Die Zentralisten in Brüssel, allen voran Jose Manuel Barroso und Herman Van Rompuy, drohen den Katalanen mit Repressionen der EU, sollten sie tatsächlich aus dem Staatsverband Spaniens austreten.