Nun gärt es auch im Baskenland gegen den spanischen Zentralismus, der von Sozialisten und Christdemokraten in Madrid vertreten wird. Am vergangenen Wochenende gingen in der baskischen Hauptstadt Bilbao zehntausende Bürger auf die Straße, um sich für die Unabhängigkeit ihrer Heimat einzusetzen. Neben der wachsenden Unzufriedenheit mit dem Zentralismus aus Madrid wollen die Basken vor allem eine Verlegung politischer Gefangener aus den Reihen der Freiheitsbewegung ETA erreichen.
Die ETA hatte 2011 ihren bewaffneten Kampf gegen den spanischen und französischen Staat aufgegeben, aber immer noch sitzen rund 520 ETA-Aktivisten in insgesamt 79 spanischen und französischen Gefängnissen. Diese sollen nach dem Wunsch der baskischen Nationalpartei PNV ins Baskenland verlegt werden.
Madrider Sonder-Gericht wollte Großkundgebung verbieten
Besonders erbost zeigten sich die Basken über eine Entscheidung des Sonder-Gerichtshofs Audienca Nacional, der die angemeldete Großkundgebung und mehrere andere Veranstaltungen im Baskenland zunächst sogar verboten hatte. Die von der PNV im Baskenland geführte Regionalregierung widersetzte sich allerdings dem Verbot und ließ die Kundgebungen trotzdem zu.