Von der angeblichen “Arbeiterpartei” SPÖ war man zuletzt einiges gewohnt, was die Einschätzung der Löhne der Arbeitnehmer betrifft. Der rote Spitzenkandidat für die EU-Wahl, Eugen Freund, glänzte im profil mit der Ansicht, dass der Durchschnittslohn eines Arbeiters bei brutto 3.000 Euro liegen würde. In Wahrheit liegt er allerdings laut Statistik Austria bei 1.616 Euro pro Monat. Freunds Unkenntnis wurde zur medialen Lachnummer und offenbarte, wie wenig so mancher Genosse über die Wähler weiß, die er vorgibt, vertreten zu wollen. Zähneknirschend nahm die rote Gewerkschaft den Ausrutscher des roten EU-Spitzenkandidaten zur Kenntnis.
Wer allerdings auf oe24.at ein Interview des roten Landeshauptmannes Niessl verfolgte, der staunte nicht schlecht. Der Landesvater der Burgenländer will eine steuerliche Entlastung des Mittelstandes – und das wären aus seiner Sicht Arbeitnehmer mit einem Brutto-Einkommen zwischen 5.000 und 6.000 Euro. Das heißt, jene, die netto mindestens 2.800 Euro verdienen – offenbar Personen, die zum Leben wirklich zu wenig haben dürften – sollen steuerlich entlastet werden. Die breite Masse des Mittelstands eben – wenn man es aus Sicht der Nadelstreif-Sozialisten sehen dürfte.