Wenige Tage vor der EU-Parlamentswahl zeigt der für die Sozialdemokraten antretende Deutsche Martin Schulz (SPD) sein wahres Gesicht. In einer Fernsehdebatte mit seinem bürgerlichen Kontrahenten Jean-Claude Juncker (EVP) setzte sich Schulz nämlich für die Verbannung aller Kreuze aus öffentlichen Gebäuden ein. Mit diesem Vorschlag machte sich der Sozialist aber wenige Freunde, wie die empörten Reaktionen europaweit erkennen ließen.
Öffentliche Orte sollen “neutral” sein
Hierzulande ist man die Diskussion um die Abschaffung des Kreuzes in Ämtern oder Schulklassen bereits seit längerem gewohnt. Nun sah sich Schulz im Sinne der “Antidiskriminierung” bemüßigt für ein solches Verbot einzutreten, denn die Präsenz des Kreuzs gehe “eindeutig zu weit”. Öffentliche Gebäude und Orte müssten “neutral” gehalten werden. Der Kandidat der Bürgerlichen Jean-Claude Juncker konterte, “die EU solle sich nicht einmischen in Fragen, wie Religion vor Ort gelebt wird”. Der deutsche CSU- Generalsekretär Andreas Scheuer warf Schulz gar vor, “das Christentum und christliche Symbole zu einer Gefahr für die religiöse Toleranz” zu machen. Auch hierzulande kritisierten FPÖ und ÖVP den Vorstoß von Schulz. FPÖ Spitzenkandidat Harald Vilimsky sprach etwa von einer völligen Überschätzung der Kompetenzen seitens Martin Schulz.
Ein Verbot des Tragens von Kopftüchern oder gar Schleiern durch muslimische Frauen wurde aber im Sinne der “Antidiskriminierung” wieder einmal nicht angesprochen, obwohl es sich hierbei wie beim Kreuz ebenfalls um religiöse Symbole und Ausdrücke handelt.