Ein weiteres Argument gegen die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien, über die am 18. September abgestimmt wird, konnte nun entkräftet werden. Schottland bleibt auch nach einer staatsrechtlichen Loslösung von London Mitglied der Europäischen Union. Zu diesem Schluss kamen nun EU-Rechtsexperten der Universität Edinburgh in einem Gutachten. Einen “automatischen” Ausschluss aus der EU sehen die Rechtsexperten nicht. Vielmehr müsste Brüssel auch bei einer formalen “Nichterfüllung” aller Kriterien für eine “Neuaufnahme” den EU-Rechtsstatus der Schotten als bisherigem Teil des EU-Mitglieds Großbritanniens anerkennen.
Viel kritischer sehen die Edinburgher Rechtsgelehrten den EU-rechtlichen Status der Schotten bei einem Verbleib bei Großbritannien, da Ministerpräsident David Cameron ja selbst ein Referendum des Gesamtstaatsverbandes bei der Europäischen Union angekündigt habe.
Barrosos Angstpropaganda sehen Schotten widerlegt
Gleichzeitig sehen die Schotten auch die Angstpropaganda des vormaligen EU-Kommissionspräsidenten Manuel Barroso widerlegt, der vor einem Verlust der EU-Mitgliedschaft beim Vollzug der schottischen Unabhängigkeit gewarnt hatte. Beobachter sahen diesen Warnruf von Barroso ohnehin mehr auf Katalonien als auf Schottland gemünzt. Die Katalanen wollen nämlich ähnlich wie die Schotten in einer Unabhängigkeitsabstimmung los von ihrer Zentralregierung in Madrid. Dieses Vorhaben versucht die spanische Zentralmacht politisch und rechtlich bisher aber zu verhindern.