Die schottische Unabhängigkeitsbewegung mit Regierungschef Axel Salmond (SNP) an der Spitze gewinnt von Tag zu Tag an Zustimmung. Rund zwei Wochen vor dem Referendum über die Abspaltung Schottlands von Großbritannien am 18. September liegen Gegner und Befürworter der Unabhängigkeit Edinburghs von London knapp beieinander. Das Umfrageinstitut YouGov geht derzeit von einem bereinigten Verhältnis 53 zu 47 Prozent zwischen Gegnern und Befürwortern aus. In den letzten Monaten hat sich dieses Verhältnis stark zu Gunsten der Unabhängigkeitsbefürworter entwickelt. Damit wird die Unabhängigkeit zur realen politischen Möglichkeit.
Für die Abstimmung rechnen die Meinungsforscher mit einer äußerst knappen Entscheidung. Den Ausgang wird vor allem die Höhe der Beteiligung der Wähler an dieser Abstimmung dominieren. Letztendlich wird jene Gruppe erfolgreich sein, die ihre Anhänger am besten mobilisieren kann.
Ökonomie und Gesundheitssystem beeinflussen Stimmung
Aktuell beeinflussen vor allem Fragen der Ökonomie und des Gesundheitssystems die Stimmung der Schotten. Punkto Wohlstand beklagen viele Einwohner, dass sie sich durch den britischen Staat als “Nettozahler” übervorteilt fühlen. Während die Steuern nach London fließen würden, komme viel zu wenig ins Land retour. Eine Eigenverwaltung würde hier Abhilfe schaffen. Vor allem das marode britische Gesundheitssystem ist für viele Schotten ein Grund, für die Unabhängigkeit zu stimmen. Sie erwarten in einem neuen schottischen Gemeinwesen wesentliche Verbesserungen.