Die Troika aus EZB, IWF und EU rettete in der Finanzkrise die maroden irischen Banken, profitiert haben davon Großanleger und das ehemalige Management, dessen Spekulationsverluste ausgeglichen wurden. Jetzt fordert die Troika ihren Tribut von den irischen Bürgern. Man hat der Dubliner Regierung vorgeschrieben, öffentliche Abgaben drastisch zu erhöhen, um den Staatshaushalt zu stabilisieren.
Ein Eckpunkt dieser Abgabenlawine ist die Einführung eigener Wassergebühren. Bisher wurden die Wasserversorgungskosten aus den allgemeinen Steuereinnahmen finanziert, nun wird doppelt kassiert. Insider befürchten, dass diese neue Wassergebühr eine erste Einstimmung auf eine durch die Troika vorgeschriebene Privatisierung des Wassers sein soll.
400 Euro Mehrbelastung allein 2015 durch Wassergebühren
Allein 2015, dem ersten Jahr, in dem die neue Wassergebühr gelten soll, befürchtet man bis zu 400 Euro Mehrkosten für einen irischen Durchschnittshaushalt. Viele Bürger, die in der zu Ende gegangenen Finanzkrise bereits starke Einschränkungen hinnehmen mussten, stehen durch diese Betriebskostenerhöhung vor Existenzschwierigkeiten.
Sie wollen nun einen Gebührenboykott gegen die Regierung organisieren, um die Kostenbelastung doch noch politisch zu Fall zu bringen. In Dublin, Cork und weiteren Städten demonstrierten laut dem irischen Sender RTE bereits an die 120.000 Menschen gegen die neue Gebühr. Viele Iren hatten 2013 bereits die erste EU-weite Bürgerinitative Right2Water unterstützt. Nun wollen sie neuerlich mobilisieren.