Nicht nur aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen herrschte heute eine aufgeheizte Stimmung in Traiskirchen, jener Gemeinde im niederösterreichischen Bezirk Baden, die aufgrund ihres überfüllten Flüchtlingslagers laufend für Schlagzeilen sorgt. Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) lud zu einer Kundgebung nahe dem Bahnhofgelände, um gegen die "erbärmlichen Umstände" zu demonstrieren, die es im Lager gebe. Die etwa 300 angereisten linken Demonstranten hatten allerdings nicht mit dem Unmut der Traiskirchner Bevölkerung gerechnet.
"Schleichts eich ham" und ähnliches, aber auch Buhrufe waren laufend von den mindestens 150 Gegnern der Kundgebung zu hören, die ihren Unmut unüberhörbar während der Reden der linken Flüchtlingsbefürworter zum Ausdruck brachten. Die Linken versuchten, die Demogegner zu provozieren, indem sie sich vereinzelt in die Menschenmenge mischten und Beschimpfungen von sich gaben. Nur knapp gelingt es der Polizei, die mit einem Großaufgebot anwesend war, eine Schlägerei zu verhindern.
Traiskirchner über Flüchtlinge verärgert
Die Traiskirchner machten vor laufenden Journalisten-Kameras ihrem Ärger Luft. Die Demo sei vollkommen unangebracht und Traiskirchen der falsche Ort. Es werde die ohnehin negative Stimmung weiter angeheizt. Die Bevölkerung fühle sich angesichts der Flüchtlinge nicht mehr sicher, so hoch sei die Kriminalität. Ein anderer kritisiert, dass die meisten Flüchtlinge keine echten Verfolgten seien. Großteils würden Männer aufgenommen und die wenigen Frauen und Kinder, die im Lager seien, müssten draußen in der Hitze stehen, während die Männer gemütlich in den kühlen Räumen lägen. Eine linke Demonstrantin wiederum kritisierte, dass die Flüchtlinge nicht einmal genug Kleider bekämen. Ein Müllcontainer, der im Lager steht, dürfte allerdings voll mit Gewand sein, wie Unzensuriert.at im Zuge des Demo-Zuges zum Flüchtlingslager zufällig dokumentierte.
Nächste Demo in St. Pölten?
Die linken Demonstranten – geschützt von der Polizei – hatten angekündigt, demnächst in St. Pölten aufmarschieren zu wollen. An der Flüchtlingsmisere sei neben der zuständigen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner auch Erwin Pröll schuld, tönte es vom Pritschenwagen der Demonstranten – übrigens zuerst auf Deutsch und dann auf Englisch übersetzt. Beiden ÖVP-Politikern wurde "Sabotage" vorgeworfen. Würde man die Insassen des Flüchtlingslagers in Traiskirchen abziehen, wäre Niederösterreich in der Flüchtlingsunterbringung Schlusslicht, hieß es lautstark unter Beifall der Linken. Gesichtet wurde übrigens auch Traiskirchens SPÖ-Bürgermeister Andreas Babler, der die Demonstration allerdings nur aus großer Distanz verfolgte.
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