Die Lage in und um die Millionenstadt Aleppo und der gleichnamigen Provinz ist unübersichtlich. Bisher beherrschten Informationen von USA-hörigen Quellen die Medienlandschaft. Zehntausende Zivilisten würden in Angst und Schrecken vor den syrischen Regierungstruppen flüchten. Und es soll der Eindruck erweckt werden, dass es zuvor unter der Besatzung diverser Terrorgruppen, sprich „gemäßigte Rebellen“, der Bevölkerung gut erging. Erst die russischen Bombenangriffe auf die Terroristen und das Vorrücken der Syrer hätte Verderben und Panik über Aleppo gebracht, will man den Leuten weismachen. Der Apostolische Vikar für die Katholiken des lateinischen Ritus in Aleppo, Bischof Georges Abou Khazen, weiß gegenüber Radio Vatikan anderes zu berichten.
Bevölkerung atmet auf
Der Bischof berichtet vom Vormarsch der Regierungstruppen und dass sich in den befreiten Teilen der Stadt das Leben bereits zu normalisieren beginnt. Es gäbe wieder Wasser und Strom und die Schulen würden wieder geöffnet, so der Geistliche. Und die Zivilbevölkerung beginne sich mit jenen Syrern zu versöhnen, die sich zuvor den „Rebellen“ angeschlossen hatten. Entgegen der Propaganda der Westmedien ortet er unter der Bevölkerung überwiegende Zustimmung zum Vorgehen Russlands.
Für alle Menschen in Aleppo – Christen wie Nichtchristen – sei die in der Nacht auf Freitag in München vereinbarte Feuerpause „ein Traum“, doch "leider wissen wir nicht, was die dschihadistischen Gruppen tun", erläutert Khazen die Stimmung in der Bevölkerung. Die „sogenannten Kämpfer“, wie der Bischof sie bezeichnet, würden noch Widerstand leisten. Man wisse, dass es sich um überwiegend ausländische Kämpfer handle, die auch vom Ausland kontrolliert würden. Doch man wisse nicht, wer das Kommando über sie hat und wem sie gehorchen. Unklar sei auch, ob sie sich der Feuerpause anschließen werden.