Eine neuerliche Schlappe kassierten die regierenden Sozialisten in Frankreich. Bei der Nachwahl für den Parlamentssitz des EU-Wirtschaftskommissars Pierre Moscovici konnte sich im ersten Wahlgang die Kandidatin des Front National (FN) durchsetzen. Sophie Montel erreichte mit 32,6 Prozent vor dem Sozialisten Frédéric Barbier den ersten Platz im Département Doubs.
Die FN-Kandidatin konnte im Vergleich zur Wahl zur Nationalversammlung im Jahr 2012 mehr als neun Prozent dazugewinnen. Nun kommt es am kommenden Sonntag zur Stichwahl zwischen Montel und Barbier. Das Mandat für Doubs wurde frei, weil Pierre Moscovici im vergangenen November das Amt des EU-Wirtschaftskommissars antrat.
Testwahl nach Charlie Hebdo
Die Wahl in Doubs wird als Test nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo gewertet. Montel hat gute Chancen im zweiten Wahlgang den Einzug in die französische Nationalversammlung zu schaffen. Bei landesweiten Umfragen liegt der Front National mit seiner Spitzenkandidatin Marine Le Pen schon seit Monaten auf Nummer Eins in der Wählergunst.