Die Griechen plündern ihre Konten: Mehr als 20 Milliarden Euro sollen Privatpersonen und Firmen seit vergangenem November abgehoben haben. Das Geld lagert nun in Truhen, Safes und unter den Matratzen. Grund dafür ist die Angst der Bankkunden vor dem nächsten Finanzcrash, der dazu führen könnte, dass der Bargeldfluss vom Staat gedrosselt wird.
Viele Griechen fürchten nämlich eine Zwangskonvertierung, sollte es durch die Unstimmigkeiten zwischen Athen und Brüssel in naher Zukunft doch zum „Grexit“ kommen. Die mit der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds vereinbarte Finanzhilfe läuft eigentlich am kommenden Mittwoch aus.
Tsipras stoppt komplettes Reformprogramm
Die Linksregierung im Athen unter Alexis Tsipras ist derzeit drauf und dran, das komplette Reformprogramm der Vorgängerregierungen zu stoppen. So sollen die Lohn- und Pensionskürzungen aufgehoben, das Pensionsalter nicht angehoben und auch laufende Privatisierungsprojekte gestoppt werden. Mit diesem Kurs wird es für die Geldgeber allerdings schwierig, weitere Finanzhilfen an Griechenland auszuzahlen.