Alles deutet darauf hin, dass Athen den GREXIT, also den Ausstieg aus der Wirtschafts- und Währungsunion, anstrebt. Die für Anfang dieser Woche versprochenen „harten Fakten“, welche die griechische Regierung der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalen Währungsfonds (IWF) vorlegen wollte, sind offensichtlich neuerlich nicht präsent. Vielmehr flüchtet sich die SYRIZA-Linksregierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras neuerlich in allgemeine Überschriften und in die Methode der politischen Erpressung gegenüber Brüssel und den Euro-Partnern.
Am Donnerstag war dann doch eine Reformliste aus Athen eingelangt, die allerdings die erhofften Mehreinnahmen nur dann einbringen würde, wenn das Wirtschaftswachstum in Griechenland deutlich anzieht.. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Ferieninseln soll Finanzminister Varoufakis jedoch nicht befürworten – immerhin, denn mit dieser Maßnahme würde die Budgetsanierung zum Teil an die ausländischen, zu einem großen Teil aus den ohnehin schon für Griechenland blutenden Euro-Staaten stammenden Urlauber abgewälzt.
Experten prognostizieren ewiges Ruhen der Schuldentilgung
Finanzexperten wie zum Beispiel Padhraic Garvey, Leiter der Zinsstrategie bei der ING Groep London, glauben die Strategie der Griechen zu erkennen, welche offenbar auf die für sie einzig praktikable Lösung hinsteuert, die laut Handelsblatt folgendermaßen aussieht: „Alle staatlichen Schulden in eine ewige Anleihe ohne Laufzeitbegrenzung zu packen, die dann niemals zurückgezahlt würde.“ Für die Ratingagentur Fitch scheint das Schicksal der griechischen Kreditwürdigkeit bereits besiegelt. Sie hat die Bonität des maroden Euro-Staates von B auf CCC final heruntergestuft.