Am 31. März 2015 nahmen zwei Mitglieder der DHKP-C einen Staatsanwalt als Geisel. Im Zuge einer Schießerei mit der Polizei starben sowohl der Staatsanwalt als auch die beiden Terroristen. Im Roten Wien gedachten Genossen ihrer am 1. Mai unbehelligt…
Die DHKP-C wurde 1994 gegründet und ist eine marxistisch-leninistische Untergrundorganisation in der Türkei. Die Langversion des Namens lautet Devrimci Halk Kurtuluş Partisi – Cephesi, zu Deutsch Revolutionäre Volksbefreiungspartei – Front. Das „Front“ steht für bewaffnete Aktionen. Die Gruppe nennt sich selbst aber auch kurz Halk Cephesi (Volksfront). Am 31. März 2015 betraten zwei Mitglieder in Roben mit gefälschten Ausweisen den Çaglayan-Justizpalast in Istanbul und brachten Staatsanwalt Mehmet Selim Kiraz in ihre Gewalt. Bei einer Schießerei mit der Polizei wurden die beiden Attentäter Bahtiyar Dogruyol und Şafak Yayla getötet, der schwer verletzte Staatsanwalt starb im Spital. Bei Ausschreitungen in Istanbul kam überdies Volksfront- „Bombenfrau“ Elif Sultan Kalsen ums Leben.
"DHKP-C" beim 1. Mai-Aufmarsch der SPÖ mit dabei
Im Roten Wien des Jahres 2015 darf die Terrortruppe am 1. Mai völlig unbehelligt von der Staatsoper aus über die Ringstraße marschieren, sogar von der Polizei beschützt – Michi macht´s möglich! In Uniform werden rote Fahnen geschwungen, Parolen gebrüllt, sowie verschiedene Transparente zur Schau gestellt. Diese zeigen nicht nur die DHKP-C-Gründer Dursun Karataş und Mahir Çayan, sondern eines auch die getöteten Terroristen Bahtiyar Dogruyol, Elif Sultan Kalsen und Şafak Yayla. Darunter steht „Halkimiz sizi çok seviyoruz“ („Wir, das Volk, lieben euch sehr“). Dogruyol ist es auch, der dem Staatsanwalt die Pistole an den Kopf hält. Sein Nachname heißt übersetzt „rechter Weg“ – ein zynischer Zufall…