Die türkische Stadt Suruc nahe an der Grenze zu Syrien dürfte von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) offenbar zum jüngsten Terrorziel auserkoren worden sein. Bei einer Explosion am Montag sollen mindestens 27 Menschen getötet und etwa 100 Person verletzt worden sein. Das Innenministerium sprach von einem „terroristischen Angriff gegen die Einheit unseres Landes“.
Ein türkischer Regierungsvertreter bestätigte Medienberichte, wonach sich die Explosion im Garten eines Kulturzentrums in der Innenstadt von Suruc ereignete. Dort hatten sich Jugendliche versammelt. Die ersten Hinweise lassen auf einen Anschlag der radikalislamischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) schließen, heißt es.
Augenzeugen berichteten, nach der Explosion sei Feuer ausgebrochen. Fernsehbilder zeigten, wie Krankenwagen zum Explosionsort rasten. In Suruc befindet sich eines der größten Flüchtlingslager für Syrer, die vor den Kämpfen in ihrem Land geflohen sind. In dem im Jänner eröffneten Camp leben rund 35.000 Flüchtlinge.
Explosion auch in Kobane
Kurz nach der Explosion in Suruc detonierte in der syrischen Nachbarstadt Kobane eine Autobombe. Die Bombe sei an einem Kontrollpunkt in der Nähe einer Schule explodiert, sagte Kurdensprecher Idriss Nassan am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Zwei Kämpfer der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) kamen ums Leben. Zunächst war unbekannt, wer für die Explosion verantwortlich ist.
Hühner als Sprengstoffattentäter?
Dem IS dürfte offenbar das Personal ausgehen. Nun sollen Hühner sogar als Selbstmordattentäter dienen. Solche „Suizid-Hühner“ mit Sprengstoffgürtel angelegt, wären bereits getestet worden, heißt es. Die „neuartigen Waffen“ hätten für die Terrormiliz den Vorteil, dass sie relativ unerkannt nahe an das jeweilige Ziel kommen können. Zudem würde auch kein menschlicher Selbstmordattentäter benötigt werden.