In einem fort strömen tausende Flüchtlinge, die Mehrheit von ihnen Wirtschaftsimmigranten, nach Europa und an Österreichs Grenzen. Gleichzeitig schwindet das Vertrauen der Österreicher in die Lösungskompetenz der Regierungsparteien, wie eine aktuelle Umfrage des Gallup-Instituts für die Tageszeitung Österreich ergab.
Der Erhebung zufolge glaubt nämlich nur eine Minderheit, dass SPÖ und ÖVP in der Lage sind, dem Ansturm Herr zu werden. Konkret trauen nur mehr 15 Prozent der SPÖ eine Lösung des Asylproblems zu, auf die ÖVP baut überhaupt nur mehr jeder Zehnte.
Die größten Hoffnungen setzen die Österreicher in die Freiheitlichen: 21 Prozent gaben in der Umfrage an, dass die FPÖ die größte Kompetenz bei der Lösung des Asylproblems hat.
75 Prozent für Grenzkontrollen
Die Freiheitlichen fordern schon seit langem die Grenzen dicht zu machen und sie pochen auf eine absolute Höchstgrenze bei der Aufnahme von Asylwerbern. Die Aufnahmekapazität Österreichs sei, so die FPÖ, längst überschritten.
Und die Mehrheit der Österreicher sieht das offenbar genauso: 57 Prozent sagen in der Umfrage nämlich auch, dass Österreich den derzeitigen Ansturm an Asylwerbern nicht mehr verkraften könne. Und – wenig überraschend – sprechen sich inzwischen auch Dreiviertel der Bevölkerung – 75 Prozent – für Pass- bzw. Grenzkontrollen aus.
Zwei Umfragen – ein Trend
Die aktuellen Umfrageergebnisse gehen in dieselbe Richtung wie die Ergebnisse einer Erhebung, die vor kurzem im Auftrag der Sendung Servus Journal (ServusTV) vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut marketagent.com durchgeführt wurde, über die unzensuriert.at schon berichtete. Zur Erinnerung: 76 Prozent stellten der Asylpolitik der Regierung ein schlechtes Zeugnis aus, 90 Prozent gaben an, dass ihnen der Zustrom an Asylwerbern große Sorgen bereitet. Weitere 70 Prozent befürcheten eine Überfremdung durch die vielen Asylwerber. Und bereits Anfang September sprachen sich 64 Prozent für Grenzkontrollen aus.
Die beiden Umfragen, vor allem das große Vertrauen in die Lösungskompetenz der Freiheitlichen, machen eines deutlich: Die Österreicher wollen Lösungen, bei denen ihre Ängste und Sorgen ernstgenommen werden. Und dass jeder Flüchtling, der nach Europa und an Österreichs Grenzen kommt, ein Kriegsflüchtling sei, auch diese Propagandamasche verfängt ganz offensichtlich nicht mehr.