Schwere Niederlage für die Zentralisten in Madrid: Das spanische Höchstgericht hat eine Abstimmung im Regionalparlament in Katalonien über die Unabhängigkeit von Spanien als zulässig erklärt. Zuvor wollten Christdemokraten und Sozialisten von den spanischen Verfassungsrichtern ein entsprechendes Verbot erwirken. Eine Debatte und eine Abstimmung in einem Parlament könnte nicht durch ein Gericht untersagt werden, da diese Vorgänge zum Kern einer Volksvertretung gehören würden, auch wenn die Konsequenz daraus letztendlich den zentralstaatlichen Vorgaben widersprechen würde, teilte das Verfassungsgericht mit.
Mit der Abstimmung über eine zukünftige Eigenstaatlichkeit Kataloniens nützen die Unabhängigkeitsbefürworter ihre am 27. September 2015 bei den Regionalwahlen erzielte Mehrheit in der Volksvertretung.
Barcelona bereitet eigene Landeswährung vor
Als erste Maßnahmen wollen die Katalanen ein eigenes Sozialsystem und ein eigenes Steuersystem als Kern einer neuen Eigenstaatlichkeit etablieren. Gleichzeitig bereitet die Regionalhauptstadt Barcelona eine eigene Währung vor, die ab 2016 parallel zum Euro gelten soll und dazu dient, den regionalen Wirtschaftsstandort zu stärken.