Die Politik der offenen Arme wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch beim EU-Afrika-Gipeltreffen zu Migrationsfragen in der kommenden Woche in Malta fortführen. Das gab sie auf ihrem wöchentlichen Podcast der Interviewerin, Politikwissenschaftlerin Carina Sprungk, bekannt. Offiziell will Merkel darüber sprechen, wie es gelingen könne, junge Afrikaner legal in Deutschland aufzunehmen. Ob diese Aussagen der Kanzlerin wieder gravierende Folgen für Deutschland und Europa haben werden, ist noch nicht abzuschätzen. Manche Kritiker meinen sogar, dass diese Ankündigung schon fast an Amtsmissbrauch grenze.
Legalen Weg für junge Afrikaner ebnen
In dem Interview antwortete Merkel der Politikwissenschaftlerin auf ihre Frage, mit welchen konkreten Positionen sie nach Malta reisen würde, folgendermaßen:
Ja, in der Tat treffen wir uns mit den afrikanischen Staaten zu einem Sondergipfel auf der Insel Malta, die ja nun vor den Toren Afrikas liegt. Und wir wissen, dass die illegale Migration aus den afrikanischen Ländern, insbesondere über Libyen – weil wir dort im Augenblick keine staatlichen Strukturen haben –, ja nach wie vor sehr hoch ist. Im Angesicht der vielen Flüchtlinge aus Syrien fällt uns das im Augenblick nicht so ins Auge, aber wir haben diese Migration. Und es geht jetzt darum zu sprechen, wie wir einerseits unsere Entwicklungshilfe richtig organisieren können – wir werden sie auch mit zusätzlichen Mitteln ausweiten –, gleichzeitig aber auch mit den afrikanischen Regierungschefs über Good Governance sprechen, über Chancen für die jungen Menschen in Afrika; überlegen, wie wir durch Entwicklungshilfe auch Ausbildungsbildungschancen, Berufschancen fördern können. Und natürlich auch die Frage stellen: Wie können wir zum Beispiel auch junge Afrikaner legal in Deutschland aufnehmen, wenn es um Berufe geht, die bei uns Mangelberufe sind. Die Aufklärung dazu ist sicherlich auch noch nicht ausreichend geschehen.