Verhaftet auf einer verbotenen Schwulenparade. So erging es allerdings nicht nur diversen Homosexuellen in der nicht gerade für ihre Freizügigkeit bekannten Türkei, sondern auch dem Grünen Bundestagsabgeordneten Volker Beck. Er besuchte die bereits untersagte Veranstaltung wohl schon mit einer dumpfen Vorahnung was ihn dort erwarten wird, und packte seinen Diplomatenpass ein. Damit wollte er verhindern, in dem muslimischen Land eingesperrt zu werden. Vergebens, die Türkei kümmerte sich nämlich relativ wenig um den Sonderstatus des Homolobbyisten.
Türkei doch nicht beitrittsreif?
Zum Ende der „Pride Week“ sollte eine Abschlusskundgebung von Homosexuellen in Istanbul abgehalten werden. Obwohl die Versammlung durch den Gouverneur der Stadt wegen Sicherheitsbedenken verboten wurde, tummelten sich zahlreiche schwule und lesbische Menschen, um eine „Erklärung“ zu verlesen. Darunter auch der deutsche Bundestagsabgeordnete Beck. Dieser wollte dazwischen gehen, als ein Homosexueller festgenommen wurde, und zücktesogleich seinen Diplomatenpass.
Gelten ließen das die türkischen Behörden allerdings nicht und nahmen sowohl Beck als auch zwei weitere Mitarbeiter der deutschen Grünen fest, wie auch die EU-Parlamentsabgeordneten Terry Reintke (Grüne) bestätigte. Wie etwa Die Zeit berichtete, beklagte sich Beck gegenüber der deutschen Nachrichtenagentur dpa: „Die Polizei hat mir meinen Pass entrissen und mich geschubst“. Mittlerweile sei er wieder freigelassen worden, kritisiert nun aber das zuvor herbeigesehnte Beitrittsvorhaben der Türkei zur EU.