Äußerst negativ wirken sich die Russland-Sanktionen weiterhin auf die deutsche (und östereichische) Landwirtschaft aus. Dabei sind vor allem die Milchbauern in Deutschland vom Embargo betroffen. Mit Russland ist seit 2014 der drittstärkte Abnehmer nach dem deutschen Inlandsmarkt und der EU bis auf weiteres weggefallen. Mit Oktober 2017 müssen nun 10.000 deutsche Milchwirtschaftsbetriebe ihre Produktion deutlich senken, um den Preis auf den Weltmärkten wieder zu stabilisieren.
Selbst bei Embargo-Ende steigen Absätze nicht auf altes Niveau
Gegenüber dem Online-Nachrichtendienst Sputniknews beklagt der Geschäftsführer der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen, Frank Feuerriegel, die Folgen der Sanktionspolitik gegen den Großabnehmer Russland. Feuerriegel geht nicht davon aus, dass nach einer allfälligen Beendigung der Sanktionen das alte Absatzniveau wiederhergestellt wird: "Russland war unser wichtigster Drittland-Export-Markt. Wir gehen nicht davon aus, dass deutsche Produkte in Russland sofort in der Menge nachgefragt werden, wie zuvor."
Neben Landwirtschaft ist deutsche Industrie hauptbetroffen
Neben der Landwirtschaft ist vor allem die deutsche Industrie von den Sanktionen gegen Russland der hauptbetroffene Wirtschaftssektor. Neben der Großindustrie, etwa in der Automobilproduktion, sind vor allem mittelständische Gewerbe- und Fertigungsunternehmen vom totalen Wegfall des russischen Marktes betroffen. Eines der hauptbetroffenen Bundesländer ist in diesem Zusammenhang etwa seit zwei Jahren Thüringen.