Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) warnt einmal mehr vor der islamischen Terrororganisation Boko Haram. Die Islamisten seien weiterhin eine potentielle Gefahr für Nigeria und seine Nachbarländer, so der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius in Göttingen. Bisher sei laut GfbV vor allem die Zivilbevölkerung in den durch die radikalen Muslime von Boko Haram heimgesuchten Gebieten im Nordosten Nigerias und den Nachbarländern zu wenig militärisch geschützt gewesen.
Gezielter Antiterror-Kampf notwendig
Für die Zukunft müsse der Antiterror-Kampf zum besonderen Schutz der Zivilbevölkerung im zentralen Fokus stehen. Dazu gehörten auch humanitäre Hilfe um die Mangelwirtschaft im Zuge der Verwüstungen durch den jahrelangen Terrorkrieg wieder zu beheben und die Menschen vor Hungersnot und Seuchengefahr zu schützen.
Nigerias Regierung hatte Sieg über Boko Haram verkündet
Die nigerianische Regierung hatte erst zum Jahreswechsel den Sieg über Boko Haram verkündet. In der Zwischenzeit hat es aber mehrfach Selbstmordattentate und bewaffnete Überfälle im Nordosten Nigerias gegeben.
Insgesamt kamen seit Dezember 2016 neuerlich mindestens 160 Personen durch Terrorangriffe der Milizionäre um. Zuletzt sprengte sich ein erst siebenjähriger Selbstmordattentäter in die Luft und tötete dabei vier weitere Zivilisten.