Hunderttausende Flüchtlinge sollen es sein, die bereits ante portas nach Europa stehen. Diese Zahlen machen Angst, weil die massenweise Einwanderung in vielen Ländern bereits außer Kontrolle geraten ist. Was also tun, um weitere unkontrollierte Zuwanderung über die undichten Grenzen zu stoppen? Die Schweiz griff nun zu einer ungewöhnlichen Maßnahme, die Migranten abschrecken soll, ins Land zu kommen: Gezeigt wird eine TV-Serie über gescheiterte Migranten.
13-teilige Fernsehserie um 450.000 Franken
Bei dieser 13-teiligen Fernsehserie handelt es sich um eine schweizerisch-nigerianische Co-Produktion. Die Kosten dafür trägt alleine die Schweiz, die dafür 450.000 Franken locker machte. Eine Summe, mit der man in Nigeria gleich mehrere Kinofilme produzieren könnte. Jedenfalls wurden für das Projekt "The Missing Steps" des Regisseurs Charles Okafor Migranten für Dreharbeiten in Bern rekrutiert, die ihren Landsleuten nichts Gutes über ein Land erzählen sollen, in dem man von Schleppern hört, dass dort Milch und Honig fließen.
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Mit gestohlenem Visum in die Schweiz
Da taucht in einer Folge zum Beispiel ein junger Student namens Joshua aus Lagos auf, der mit einem gestohlenen Visum in die Schweiz gelangt. Er kommt bald drauf, dass er kaum Chancen hat, hier Asyl zu bekommen. Als "Sans-Papiers" (Mensch ohne Papiere) schlägt er sich durchs Leben, flüchtet vor Polizisten und wird als Schwarzfahrer in einer Tram erwischt. Joshua muss nach Nigeria zurück. Und er sieht ein, dass er die besten Jahre seines Lebens verschenkt hat.
Abschreckungsfilm in Kinos und auf DVD
Ob dieser Film und andere Serien die Migranten tatsächlich abschrecken werden, bleibt umstritten. Unsicher ist zudem, ob diese Botschaft in afrikanischen Kinos oder über die 200.000 aufgelegten DVDs die richtigen Adressaten erreichen.
Amnesty International kritisiert die Art und Weise, wie die Schweiz versucht, Migranten zu hindern, nach Europa zu kommen.
Auch Italien erzählt entsetzliche Migrantengeschichten
Dass verzweifelte Menschen aus armen Regionen der Welt kommen, überrascht nicht, seit die deutsche Kanzlerin Angela Merkel alle Notleidenden willkommen geheißen hat. Damit steht Merkel aber ziemlich isoliert da. Ungarn will einen zweiten Grenzzaun bauen und hängt auf bestehenden Zäunen Scheuchen auf, um Migranten abzuschrecken. Zudem vermittelt ein Kurzfilm, dass Ungarn für Einwanderer ein schlechtes Ziel sei. Italien zeigt entsetzliche Migrantengeschichten im Fernsehen und Dänemark platziert in libanesischen Zeitungen Anzeigen mit dem Titel "Kommt nicht nach Dänemark".