Der Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, sprach sich am 10. September in Berlin für die Fortsetzung und Intensivierung der EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei aus.
Kritik an Schulz für Türkei-Haltung
Damit vertritt die CDU klar eine andere Position als die SPD. Deren Kanzlerkandidat Martin Schulz hatte im TV-Duell mit Kanzlerin Angela Merkel das Ende der Beitrittsverhandlungen gefordert. Merkel selbst hatte sich, wie immer, nicht festgelegt, sondern auf die europäischen Institutionen verwiesen. Ihr Fraktionsvorsitzender wurde nun deutlicher und kritisierte Schulz für seinen Wunsch, die Verhandlungen mit der Türkei im Falle seiner Wahl zum Kanzler abbrechen zu wollen. Kauder sagte wörtlich:
Wenn jemand so seinen Emotionen freien Lauf lässt, ist der nicht als Bundeskanzler geeignet.
CDU wünscht sich intensivere Verhandlungen mit Erdogan
Kauder habe Angela Merkel deshalb vorgeschlagen, ein Kapitel der Verhandlungen mit Präsident Recep Tayyip Erdogan zu eröffnen. Falls sich Erdogan abwende, breche immerhin dieser und nicht Deutschland die Verhandlungen ab.
Damit steht die Position der CDU/CSU unmittelbar vor der Bundestagswahl endgültig fest: Unter Kanzlerin Merkel und ihrem Fraktionsvorsitzenden wird es wohl zum EU-Beitritt der Türkei kommen.