Die Wiener brauchen sich nicht zu wundern, dass sie so viele Gebühren und Abgaben zahlen. Das Geld wird für kurioseste Einrichtungen gebraucht. Praktisch für jeden Bereich gibt es Beauftragte, die bezahlt werden müssen: Für die Radfahrer ist so jemand zuständig und auch für die Fußgänger. Für die Frauen sogar ein halbes Stadtratsbüro. Und seit fünf Jahren beschäftigt der Wiener Stadtschulrat sogar einen Schulschwänzbeauftragten.
Keine Aufzeichnungen über Schulschwänzer
Ja, Sie haben richtig gelesen: einen “Schulschwänzbeauftragten”. Horst Tschaikner wurde 2012 in das Amt eingeführt, weil angeblich immer mehr Schulen über Schwänzer geklagt hatten. Ob seine Tätigkeit wirklich erfolgreich war, kann keine Statistik beweisen, denn Aufzeichnungen darüber habe man im Stadtschulrat nicht geführt, sagt Tschaikner gegenüber dem ORF.
Fünf-Stufen-Plan zum Schulschwänzen
Auf sein Betreiben sei im Bund aber eine gesetzliche Lage geschaffen worden, die die Situation verbessert hat, so der Schulschwänzbeauftragte. Damals wurde ein sogenannter Fünf-Stufen-Plan zum Schulschwänzen eingeführt. Am Anfang stehen dabei Gespräche zwischen Lehrern, Eltern und Schülern, die letzte Konsequenz sind Verwaltungsstrafen bis zu 440 Euro (für die Eltern).
Im Juni dieses Jahres abgeschafft
Still und leise ist dieser Posten des Schulschwänzbeauftragten im Juni dieses Jahres abgeschafft worden. Grund: Mangel an Aufträgen. Laut Stadtschulrat gebe es “keine Nachfrage” mehr, was immer das auch heißen mag. Für den Ex-Beauftragten wird sich sicher ein neuer, wichtiger Job im roten Dunstkreis auf Steuerzahlerkosten finden.