In der Pressemitteilung zum “Kongress zur Integration von Flüchtlingen in das Erwerbsleben” war von “28.000 Geflüchteten” die Rede, die in Baden-Württemberg einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgehen. Diese Zahl wurde nun von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Stuttgart korrigiert: Unter den rund 28.000 Menschen aus Syrien, Pakistan, Iran, Irak, Afghanistan, Somalia, Nigeria und Eritrea sind auch solche, die keine Flüchtlinge sind und schon länger in Baden-Württemberg arbeiten.
Geschönt um mehr als ein Drittel
Die Zahl der “Geflüchteten” stammten von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) und waren zu einem Drittel falsch. Denn bereits Ende 2014, also vor der Zeit der großen Flüchtlingswellen in den Jahren 2015 und 2016, gingen in Baden-Württemberg 9.664 Personen aus den genannten acht Haupt-Asylherkunftsländern einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Das entspricht mehr als einem Drittel der 28.000 von Hoffmeister-Kraut.
Insgesamt haben von 2015 bis August dieses Jahres 173.443 Personen in Baden-Württemberg Asyl beantragt. Von diesen gehen also nur etwa zehn Prozent einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Selbst mit der geschönten Zahl werden es nicht mehr als 16 Prozent.
Rechtfertigung: Zahl übernommen
Eine Ministeriums-Sprecherin verteidigte die “28.000”. Man habe die Zahl von der Bundesagentur für Arbeit übernommen – doch ohne den Hinweis, dass es sich um alle Staatsangehörige der acht Länder handle und man zum Aufenthaltsstatus keine Angaben machen könne.
Einmal mehr sollte die Wirklichkeit zurechtgebogen werden, um den Deutschen Erfolgsgeschichten über die “Flüchtlinge” erzählen zu können. Leider misslungen.