Der zu 51 Prozent im Eigentum der Republik Österreich stehende Stromkonzern Verbund AG hat nicht weniger als 424 Millionen Euro für Pensionszahlungen bzw. Pensionsanwartschaften an aktive und bereits in Pension befindliche Mitarbeiter gebunden. Dabei handelt es sich um Extrapensionszahlungen neben der für sonstige Arbeitnehmer in Österreich geltenden ASVG-Pension.
Fast 5.000 Mitarbeiter profitieren
Österreichische Stromkunden des Verbunds bezahlen also auch Sonderpensionen mit ihren Strompreisen mit. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) als Eigentümervertreter gab dazu in der Beantwortung einer Anfrage von FPÖ-Sozialsprecher Herbert Kickl bekannt, dass dies insgesamt 4.865 Verbund-Mitarbeiter betrifft. Das Problem bei vielen, bereits in Pension befindlichen Mitarbeitern: Sie bekamen vom Unternehmen eine fixe Leistung garantiert, die der Konzern unabhängig von den eingezahlten Beiträgen erfüllen muss.
In der VERBUND AG besteht eine Pensionskassenregelung mit der APK Pensionskasse AG. Der überwiegende Teil der Anwartschafts- und Leistungsberechtigten hat bereits eine beitragsorientierte Pensionskassenzusage. Alle Neueintritte seit dem 1.7.1994 wurden in ein beitragsorientiertes Pensionskassensystem einbezogen. Mit Reformschritten (Pensionsabfindung 1998, Umwandlung von leistungsorientierten in beitragsorientierte Ansprüche 2000) konnte praktisch die gesamte aktive Belegschaft in das beitragsorientierte Pensionskassensystem überführt werden. Daher handelt es sich bei der Personengruppe mit einer leistungsorientierten Pensionskassenzusage um einen laufend abschmelzenden Bestand.
Derzeit gibt es bei der beitragsorientierten Pensionskasse 2.713 Anwartschafts- und 1.371 Leistungsberechtigte und bei der leistungsorientierten Pensionskasse 58 Anwartschaftsberechtigte und 723 Leistungsberechtigte. Per Jahresultimo 2016 betrug das von der APK Pensionskasse AG für die VERBUND AG verwaltete Gesamtvermögen rund € 424 Mio.
Nachschusspflicht für 2014/2015: 2,8 Millionen Euro
Die Sonderpensionsregelung für die Mitarbeiter des teilverstaatlichen Verbund-Konzerns kostet aber auch weiterhin entsprechend hohe Beträge, wie der ÖVP-Wirtschaftsminister zugeben muss. Um die leistungsorientierten Zusagen erfüllen zu können, musste der Konzern in den Jahren 2014 und 2015 gesamt 2,8 Millionen Euro in die Pensionskasse zuschießen.