Im französischen Wahlkampf ist einen Tag vor der Wahl eine Bombe geplatzt. Eine Hackergruppe konnte Zugriff auf geheime Unterlagen und Emails des "unabhängigen" Pro-EU-Kandidaten Emmanuel Macron erbeuten.
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Die Plattform Wikileaks untersuchte bereits die Dokumente, welche anonym als torrent-Dateien ins Internet gestellt wurden. Sämtliche Mainstream-Medien rufen bereits zur Zensur auf. Russland wird wiederum sofort als Schuldiger gehandelt.
Medien und Politik wollen Berichterstattung verhindern
Im Lager des ehemaligen Rothschild-Bankers herrscht ebenso wie in den Politstuben und Medienzentren Frankreichs blankes Entsetzen. Denn die brisanten Emails, Dokumente, Fotos, Verträge und Rechnungen, die umgehend als "Fake" eingestuft wurden, enthalten Informationen, die Macron sogar ins Gefängnis bringen könnten.
Daher wurde umgehend von der Wahlkommission, der staatlichen Kontrollinstanz zur Überwachung des französischen Präsidentschaftswahlkampfs, die Agenda ausgegeben, nichts von den Inhalten der "Leaks" zu berichten. Journalisten, die sich der Sache annehmen wollen, werden angeblich bereits bedroht und zur Zensur gezwungen.
French journalists who want to report on #MacronLeaks are threatened! No free speech in Europe. https://t.co/L0LRISnmig
— Mike Cernovich (@Cernovich) 6. Mai 2017
Internet-Zensur läuft auf Hochtouren
Auch diverse Internetplattformen auf denen die Dateien des Hackerangriffes gespeichert wurden, haben diese bereits gelöscht (unter anderem archive.org). Auch auf Twitter versucht man anscheinend, die Veröffentlichung von Inhalten der Dokumente zu verhindern.
Ebenso wurde die anonyme Bilder- und Nachrichtenaustauschseite 4Chan kurzfristig von der französischen Regierung gesperrt, da dort Bilder aus den Dokumenten im Umlauf waren.
Offshore-Konten, illegaler Waffenhandel im Nahen Osten und Drogen
Noch ist nicht viel über den umfassenden Inhalt des "Leaks" bekannt. Wikileaks bezweifelt jedoch, dass es sich um falsche Dokumente handeln könnte.
We have not yet discovered fakes in #MacronLeaks & we are very skeptical that the Macron campaign is faster than us https://t.co/jX7GPTW9uC
— WikiLeaks (@wikileaks) 5. Mai 2017
Was aber bereits bekannt ist, ist die Vermutung, dass Macron Konten in Steueroasen besitzen soll und dort Millionen von Euro bunkert.
Aber auch illegaler Waffenhandel wird Macron zur Last gelegt. Aus einem Datensatz soll hervorgehen, dass der Präsidentschaftskandidat mit einem libanesischen Waffenhändler namens Ziad Takieddine Geschäfte machte. Nun werden Vorwürfe laut, Macron versorgte als Wirtschaftsminister Frankreichs den Islamischen Staat (IS) mit Waffen.
#MacronLeaks contains letter from Ziad Takieddine to Fmr Gemplus Chairman Dominque Vignon regarding CIA In-Q-Tel architect Alex Mandl pic.twitter.com/NyB90TViJE
— Edward Szall (@realEdwardSzall) 6. Mai 2017
Auch die Bestellbestätigungen per Email von einer britischen Chemie-Onlinefirma, welche legale synthetische Drogen herstellt, sorgt für Aufsehen. Denn die Bestellung des Produktes 3-MMC ist an die französische Nationalversammlung adressiert.
Des livraison de drogue a l'assemblée nationale ?#MacronLeaks cc @Damocles_Fr pic.twitter.com/tZlip2WYuk
— Revoltez-vous (@impertinent78) 6. Mai 2017
Französische Polit-Elite plante Macron-Wahlkampf
Aus den Dokumenten geht auch hervor, dass die französische Polit-Elite inklusive dem Noch-Präsidenten Francois Hollande von Beginn an hinter der "unabhängigen" Kampagne Emmanuel Macrons stand. Die Präsidentschaftskanzlei und andere Ministerien sollen gar beim Aufbau seiner Partei "En Marche!" geholfen haben.
Genau diese Partei ist es auch, die laut den Dokumenten alleine für die Umfragen des ersten Wahlganges 400.000 Euro Budget eingeplant hat. Fragt sich nur, wofür genau dieses Geld verwendet wurde?
400 000€ c'est le budget de premier tour pour la réalisation de sondages. #MacronLeaks pic.twitter.com/dEzGl1F7e9
— TintinCAC40 (@TintinCAC40) 6. Mai 2017