Neue Konflikte gibt es zwischen der ausgelagerten Flüchtlingsgesellschaft Tiroler Sozialdienste (TSD) und der Gewerkschaft wegen der Kündigung von Mitarbeitern und einem dazu immer noch fehlenden Sozialplan. Die Kündigungswelle betrifft 100 der aktuell 360 beschäftigten Mitarbeiter in der Asylantenbetreuung. Die Firma TSD, zu 100 Prozent im Eigentum des Landes Tirol und in der Ressortverantwortlichkeit der Grünen Landesrätin Christine Bauer, muss ihren aufgeblähten Personalstand drastisch reduzieren. Grund dafür sind sinkende Betreuungszahlen in den TSD-Flüchtlingsunterkünften.
Sozialplan für gekündigte Mitarbeiter fehlt
Für die abzubauenden Mitarbeiter hat die Gewerkschaft einen Sozialplan gefordert. Hier ist die Landesgesellschaft aber säumig. Ein für Anfang Juli angekündigtes Regelwerk für die bald arbeitslosen TSD-Mitarbeiter lässt auf sich warten. Nun wird der 1. August 2017 von der Gewerkschaft angepeilt.
Die Gewerkschaft pocht auf einen Zwei-Jahres-Plan und den Abbau von Leiharbeitsverhältnissen, um den bisherigen Mitarbeitern ein Auffangnetz mit Umschulungsmöglichkeiten beziehungsweise eine weitere Beschäftigung zu bieten. Hier sieht man auch die Grüne Landesrätin Bauer gefordert.
TSD ist Fass ohne Boden in der Tiroler Flüchtlingspolitik
Die TSD-Gesellschaft entwickelt sich daher immer mehr zu einem Fass ohne Boden in der Tiroler Flüchtlingspolitik. Landesrätin Bauer muss dort rund 5,5 Millionen Euro einsparen, um das Budget nicht zu sprengen. Bei den Flüchtlingsunterkünften sollen 640.000 Euro an Mieten und Betriebskosten gekappt werden, dazu rund zwei weitere Millionen Euro bei den Sachkosten. Dazu kommen noch einmal 1,3 Millionen Euro bei den Personalkosten und Einsparungen bei Unterbringung, Verpflegung und Betreuung mit 1,6 Millionen Euro.
TSD wollte auch teure Traglufthallen verschenken
Zuletzt machte die Flüchtlingsgesellschaft TSD Schlagzeilen, als sie zwei ihrer fünf Traglufthallen verschenken wollte, um Betriebskosten und Mietzahlungen zu reduzieren. Allein die jährlichen Betriebskosten für die leerstehenden Flüchtlingsquartiere liegen bei 321.000 Euro.