Jacob Zuma, Präsident der Republik Südafrika, hat neuerlich eine Vertrauensabstimmung im Parlament in Kapstadt überstanden. Sie war von der oppositionellen Demokratischen Allianz (DA) als Reaktion auf massive Korruptionsvorwürfe gegen den Präsidenten beantragt worden. Von 400 Abgeordneten stimmten 198 gegen seine Absetzung, 177 Abgeordnete stimmten dafür und weitere neun enthielten sich der Stimme. Die übrigen 16 Abgeordneten nahmen an der Abstimmung gegen den Präsidenten nicht teil.
Nur Verschnaufpause für ANC
Für Zuma und seine Partei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) ist dieses Votum nur eine Verschnaufpause. Eigentlich hat der ANC 249 Sitze im Kapstadter Parlament und das bedeutet, dass 51 Parteigänger Zumas ihm die Unterstützung durch Abwesenheit oder Gegenstimme verweigert haben. Konkret sollen 26 ANC-Parlamentarier gegen den Staatspräsidenten gestimmt haben, weitere 25 der Abstimmung fern geblieben sein oder sich enthalten haben.
Zuma hat Korruptionssystem rund um den ANC aufgebaut
Zuma, der seit 2009 an der Staatsspitze Südafrikas steht, hat in den letzten Jahren ein weitläufiges Korruptionssystem im Land aufgebaut. Wie die Anti-Korruptionsbehörde des Landes festgestellt hat, sollen mit Wissen und Willen Zumas bei der Vergabe von Minen-Lizenzen und der Ernennung von Ministern im Gegenzug viel Geld geflossen sein.
Der 75-jährige Zuma, Nachfolger von ANC-Gründer Nelson Mandela, und Veteran aus den Zeiten des Anti-Apartheid-Kampfes enttäuscht auch immer mehr bisherige Mitstreiter, die seinen Weg des Machtmissbrauchs und der Vetternwirtschaft nicht mehr mittragen wollen.