Jahrelang haben italienische Politiker und Journalisten den Südtirolern vorgehalten, Südtirol würde mehr Geld aus Rom erhalten, als es an Steuern erwirtschafte, sei also Nettoempfänger. Es wurde gezielt ein Neidkomplex provoziert, der nicht ohne “empörte” Folgen blieb. Der jetzige Landeshauptmann Arno Kompatscher musste sich in einer italienischen Fernsehsendung auf staatlicher Ebene anpöbeln lassen.
Inneritalienische Autonomiebestrebungen bringen Wahrheit ans Licht
Nun, da die Venetianer mehr Autonomie wollen, haben sich die Realitäten plötzlich verschoben. Um den Anspruch der (rechten) Venetianer abzuwehren, erklärte der (linke) Regionenminister Gianclaudio Bressa (PD), in einem Interview, die Venetianer sollten endlich mit dem “Märchen” aufhören, dass sie schlechter gestellt sein, also mehr dem Staat zahlen als von diesem erhalten würden als die Südtiroler, denn – siehe da, plötzlich kennt man genaue Zahlen – die Wirklichkeit sei “ganz anders”.
Jeder Südtiroler zahlt 2.209 Euro netto an Rom
Die Differenz zwischen Steuerleistung an den Staat und Rückfluss durch Dienstleistungen und Investitionen von diesem belaufe sich in Venetien auf 711 Euro je Bürger. In Südtirol aber zahle jeder Bürger 2.209 Euro mehr an den Staat, als dieser nach Südtirol zurückfließen lässt.
Damit beträgt die Differenz zwischen Südtiroler Steuerleistung an Rom und Rückfluss mehr als 1,2 Milliarden Euro im Jahr.