Die Statistik der Vornamen wurde bis 2014 auf Basis der Meldungen der Standesämter Österreichs über Lebendgeborene (“Anzeige der Geburt”) erstellt. Seit 2015 werden neben in Österreich stattfindenden Geburten auch im Ausland geborene Säuglinge von in Österreich wohnhaften Müttern erfasst.
Zusammenfassung von Vornamen-Varianten
Für die Statistik der Vornamen wird die jeweils häufigste Schreibweise der Vornamen verwendet und etymologisch/phonetisch gleiche Vornamen zusammengefasst. So wurden und werden alle Sofias, Sofies, Sofijas, Sofijes, Sofiyas, Sofiás, Sofjas, Sophias, Sophies, Sophiés, Zofias zum Namen Sophie zusammengefasst.
Dies passierte bei im weitesten Sinne heimischen Namen schon bisher, nicht aber bei den fremden. Ende 2016 veröffentlichte die Statistik Austria eine in Zusammenarbeit mit dem Institut für Corpuslinguistik und Texttechnologie der ÖAW erstellte Liste der Vornamenvarianten. Seither werden auch arabische Vornamen zusammengefasst.
Und damit schaffte es der Name “Mohammad” erstmals offiziell in die Hitparade der beliebtesten Kindernamen. Wie die Kronen Zeitung berichtet, rangiert der moslemische Vorname in Wien bereits auf Platz 5 der Top 10. Tendenz steigend.
Vorname ist Visitenkarte der Eltern
Auch in anderen europäischen Städten zeigt sich diese Entwicklung. So war schon im Jahr 2005 der beliebteste Bubenname in Brüssel Mohamed, gefolgt von Adam, Ayoub, Rayan and Mehdi. In England und Wales ist aktuell Muhammad der häufigste Bubenname. Verschiedene Variationen von “Mohammed” sind seit Jahren an erster Stelle bei Namen für männliche Kinder.
Diese Vornamensentwicklung zeigt nicht nur die Veränderung in der Bevölkerung, sondern auch die Hinwendung der Einwanderer zur außereuropäischen Religion. Denn es ist anzunehmen, dass die Namenswahl des islamischen Religionsgründers nicht nur phonetische Beweggründe hat.