Einen großen Sieg konnten die nationalen Korsen mit ihrem Wahlbündnis bei den Regionalwahlen am 10. Dezember 2017 in Frankreich erringen. In der zweiten Wahlrunde erreichte das Bündnis “Partei Pe a Corsica” mit 56,5 Prozent die absolute Mehrheit im Regionalparlament.
Korsika strebt weitgehende Autonomie von Frankreich an
Die beiden Anführer der nationalen Korsen, Gilles Simeoni und Jean-Guy Talamoni, werden somit auch zum klaren Herausforderer von Staatspräsident Emmanuel Macron. Das Bündnis “Partei Pe a Corsica” strebt eine weitgehende Autonomie von der französischen Zentralregierung in Paris an.
Im Unterschied zu den Katalanen, wollen sie aber aktuell keine völlige Loslösung von Frankreich. Vor allem die aus Paris fließenden Gelder für Korsika sind ein Argument für den Verbleich im französischen Staatsverband.
Sprache, Amnestie und Kampf gegen Immobilienspekulationen
Drei zentrale Forderungen haben die nationalen Korsen an Paris: Sie streben die Gleichberechtigung der korsischen Sprache im gesamten Amtsverkehr an, sie wollen eine Amnestie für alle politischen Häftlinge des korsischen Unabhängigkeitskampfes und sie begehren eine Anerkennung eines korsischen Aufenthaltsstatus im Kampf gegen ausländische Immobilienspekulanten.
Für Staatspräsident Macron wächst hier jedenfalls eine neue Opposition heran, die sich nicht mehr jede Direktive aus den Regierungsbüros in Paris gefallen lassen wird.