Peinlich bis lächerlich: SPÖ-Chef Christian Kern gab am Mittwoch ein “ZIB-2”-Interview zum Fremdschämen.

18. Jänner 2018 / 15:33 Uhr

Das peinlichste Interview aller Zeiten von Ex-SPÖ-Kanzler Christian Kern

Kanzler werden, ist nicht schwer, Kanzler sein dagegen sehr. Dieser Spruch passt zu keinem Politiker besser als zu SPÖ-Chef Christian Kern, ohne Wahl in das Bundeskanzleramt gehievt, von den Wählern auf die Oppositionbank geschickt. Dort tut sich der Ex-ÖBBler sichtlich schwer, wie er bei Armin Wolf in der ZIB 2 eindrucksvoll unter Beweis stellte – mit seinem peinlichsten Interview aller Zeiten.

Kerns Zahlen kann keiner nachvollziehen

In seiner anscheinend blinden Eifersucht auf die Freiheitlichen schmiss er zum Thema “Mangelberufsliste” mit Zahlen herum, die keiner – wohl nicht einmal er selbst – nachvollziehen konnte. Es war ein Auftritt zum Fremdschämen von Christian Kern im ORF, der folgendermaßen ablief:

Armin Wolf: …gestern sagen Sie im Standard, die Regierung holt – ich zitiere – 150.000 zusätzliche Ukrainer, Russen oder Türken ins Land. Bei allem Respekt, aber wo haben Sie diese Fakten her?

Christian Kern: Wir haben heute die Situation, dass wir eine sogenannte Mangelberufsliste haben. Das ist die Basis dafür, wie viele Menschen aus Drittstaaten nach Österreich kommen sollen. Was die Regierung jetzt vorgeschlagen hat, war, diese Liste zu öffnen, sie zu regionalisieren. Und da passiert ein extremer Qualitätssprung. Weil in der Vergangenheit haben wir Menschen aus Drittstaaten dann geholt, wenn sie Spezialisten waren, Techniker, Computeringenieure zum Beispiel. Aber was jetzt passiert mit der neuen Liste, ist, dass plötzlich die Massenberufe eingeladen werden, nach Österreich zu kommen. Da reden wir über Friseure, da reden wir über Verkäufer, da reden wir über Fensterputzer oder Buchhalter zum Beispiel. Und damit gewinnt das plötzlich eine andere Qualität und wir öffnen Tür und Tor für diese Art von Beschäftigung…

Armin Wolf unterbricht und fragt nach: Wie viele Menschen sind letztes Jahr über diese Mangelberufsliste nach Österreich gekommen und haben einen Arbeitsplatz bekommen?

Christian Kern (wortwörtlich): Wir haben ein insgesamt in Österreich 46.000, die bereits mit dieser Rot-Weiß-Rot-Karte gekommen sind…

Armin Wolf unterbricht neuerlich: …das hat mit meiner Frage aber rein gar nichts zu tun…

Christian Kern: …Na schon, die sind ja nach Österreich gekommen, die sind präzise seit 2011 nach Österreich gekommen…

Armin Wolf: …aber Sie wissen ja, dass die Rot-Weiß-Rot-Karte viel mehr umfasst als die Mangelberufsliste. Die Mangelberufsliste ist der kleinste Teil davon. Da sind Studenten dabei, Spitzenkräfte, Schlüsselkräfte, Mangelberufe und Familienangehörige. Meine Frage war, wie viele Menschen sind über die Mangelberufsliste Ihres Wissens nach letztes Jahr nach Österreich gekommen?

Christian Kern: In den vergangenen beiden Jahren war das eine limitierte Zahl, der springende Punkt ist…

Armin Wolf unterbricht wieder: …wissen Sie, wie viele es waren?

Christian Kern:…aber Herr Wolf, es geht doch nicht um eine Zahl. Ich habe Ihnen jetzt die Zahlen runtergeratscht. Seit 2011 Juni sind es präzise 46.000 Menschen gewesen…

Armin Wolf versucht es noch einmal: …aber das hat nichts zu tun mit der Mangelberufsliste. Ich sag´s Ihnen: 2017 waren es nicht einmal 300.

Darauf Christian Kern: … ist bekannt. Ich glaube 264, wenn ich´s präzise im Kopf hab´.

Armin Wolf: Aber wie kommen Sie dann auf 150.000?

Christian Kern: …Aber weil jetzt ein Qualitätssprung stattfindet…

Armin Wolf: ..Von 300 auf 150.000?

Christian Kern: Ja, absolut. Und zwar wissen Sie warum? Was jetzt passiert, ist, dass Tür und Tor geöffnet wird für den österreichischen Arbeitsmarkt von Massenberufen. Das ist was passiert. Und das Spannende dabei ist ja, da geht´s ja nicht um die Mangelberufsliste, da geht es ja darum, dass soziale Standards abgebaut werden sollen und in Österreich ein Billiglohnland geschaffen wird. Weil das fügt sich ja ein in eine Gesamtarchitektur, wo zunächst einmal die Beschäftigungsprogramme für ältere Arbeitslose gestrichen worden sind, jetzt diese Mangelberufsliste massiv erweitert wird und dann in der weiteren Folge auch noch Arbeitslose unter Druck gesetzt werden, die man enteignen möchte, wenn sie länger keine Beschäftigung finden.

Armin Wolf: Ich würde aber gern bei Ihren 150.000 bleiben, weil Ihnen Fakten so wichtig sind. Wie kommen Sie auf die 150.000?

Christian Kern: Wir gehen davon aus, dass rund 15.000 kommen werden zusätzlich, wir haben derzeit 65.000 offene Stellen. Bei diesen Berufen sind wir davon ausgegangen, dass es 15.000 sind. Dann gibt´s dann noch die Familienangehörigen, die muss man mit 1,6 multiplizieren – und das über die Legislaturperiode gerechnet.

Armin Wolf: Wo haben Sie diese Fakten her? Ich habe keinen Experten gefunden, und kein einziges Medium in Österreich hat in den letzten Tagen einen Experten gefunden, der auch nur annähernd auf diese Zahl kommt.

Christian Kern: Ich kann Ihnen das deshalb so gut sagen, weil wir das bislang mit der ÖVP diskutiert haben. In der Bundesregierung. Die ÖVP, das ist ja keine neue Forderung, die wollte das die längste Zeit haben. Sie wollte diese Liste erweitern, weil das brauchen wir für die Wirtschaft, weil da kommen günstige Arbeitskräfte nach Österreich.

Armin Wolf: Wissen Sie, was die Regionalierung der Mangelberufsliste für Wien bedeuten würde?

Christian Kern: Ich hab´s mir für Wien jetzt nicht im Detail angeschaut, aber ich hab die Zahlen mit, wir können das gerne zuschauen, welche Berufe da hinaufkommen.

Armin Wolf: Ich hab´s mir schon angeschaut. Für Wien würde es keinen einzigen Mangelberuf mehr geben. Es wären nicht weniger, sondern es gebe keinen einzigen Mangelberuf mehr.

Unter SPÖ-Regierung nur Spezialisten ins Land geholt

So bloßgestellt flüchtete Kern in Phrasen, etwa, dass es mathematische Formeln zu Berechnungen gebe. So peinlich und schlecht vorbereitet, unwissend, was der Unterschied zwischen einer Rot-Weiß-Rot-Karte und einer Mangelberufsliste ist, hat man Christian Kern überhaupt noch nie gesehen.

Außerdem hat Kern gegenüber den ORF-Sehern nicht gerade seine Glaubwürdigkeit verbessert, als er behauptete, unter der SPÖ-Regierungsbeteiligung seien nur Spezialisten ins Land geholt worden.

 

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