Die Causa rund um die verzerrende Berichterstattung des ORF Tirol im Zusammenhang mit einem Wahlkampfauftritt von FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger vom 9. Februar lässt ein schiefes Licht auf das Landesstudio des öffentlich-rechtlichen Rundfunks fallen. Auf den ersten Blick vermuten manche medieninteressierte Zeitgenossen wohl so etwas wie eine “Rotfunk”-Kampagne hinter diesen aufklärungsbedürftigen Vorgängen. Mit Rotfunk kann der ORF Tirol aber ganz und gar nicht dienen.
An der Spitze des ORF Landesstudios Tirol sitzt nämlich mit Helmut Krieghofer eine Person im Chefsessel, von der ausgewiesene Kenner der Landespolitik mit Fug und Recht behaupten können, dass dieser noch in einem unbeleuchteten Tunnel einen schwarzen Schatten werfen würde.
Landesdirektor Krieghofer war ÖVP-Manager in Tirol
Krieghofer kam in jungen Jahren als Journalist ins Tiroler ORF-Landesstudio. Seine ausgesprochene ÖVP-Nähe war im dabei nicht hinderlich. Im Jahr 1991 ereilte ihn deshalb dann auch der Ruf des damaligen ÖVP-Landeshauptmanns Wendelin Weingartner, die Tiroler Volkspartei als sogenannter “Hauptgeschäftsführer” zu managen. Diese Funktion übte Krieghofer bis ins Jahr 2000 aus. In den Jahren 1994 bis 2001 war Krieghofer gleichzeitig auch Landtagsabgeordneter der ÖVP, 1996 bis 2001 auch Bezirksparteiobmann der ÖVP-Lienz. Auch als Mediensprecher engagierte sich Krieghofer 1994 bis 2001 für seine Volkspartei.
Nach dem Ende seiner unmittelbaren hauptberuflichen ÖVP-Karriere stieg er 2001 ins Versicherungsgeschäft um und wurde Landesdirektor der Uniqua-Versicherung, die sich ebenfalls nicht über mangelnde ÖVP-Nähe beklagen kann. Im Zeitraum 2010 bis 2011 war Krieghofer auch ORF-Stiftungsrat, um aus dieser Funktion heraus dann seit 2011 selbst wieder von Gnaden der ÖVP-Tirol in den Chefsessel des Landesstudios zu schlüpfen.