Die Kärntner Landtagswahl wurde für die Grünen zum neuerlichen Debakel. Dass die Mannschaft um den nun abgewählten Landesrat Rolf Holub – der Kabarettist wurde einst sogar als politischer Sommer-Pausenclown tituliert – vom Wähler eine Abfuhr erhalten hat, zieht schwerwiegende Konsequenzen nach sich: kein Regierungsbüro mehr, keine Klubräumlichkeiten mehr und der Verlust der finanziellen Förderungen. Neun Mitarbeiter werden auf der Internetseite der Landesregierung unter dem Stab von Holub gezählt. Fünf Mitarbeiter sind im Landtagsklub angestellt gewesen. Sie werden wohl unausweichlich allesamt die Kündigung erhalten.
Jährlicher Verlust von mehr als einer Million Euro
Wie man den Rechenschaftsberichten der Grünen entnehmen kann, werden die Grünen jene 1,14 Millionen Euro an Förderung nicht mehr erhalten. Auch die Beträge an Mandatare von etwa 22.000 Euro werden nicht mehr zu halten sein. Allein 438.000 Euro gaben die Kärntner Grünen für Personal im Jahr 2016 aus. Sieben Mitarbeiter zählt das Landesbüro. Wie viele Mitarbeiter bleiben können und ob die Grünen überhaupt die Räumlichkeit in der Klagenfurter Sterneckstraße weiter finanzieren können, bleibt fraglich.
2014 nahmen die Grünen einen Kredit von mehr als 300.000 Euro auf. Ob die Schulden abbezahlt wurden, scheint durchaus möglich. Allerdings könnten die Grünen gezwungen gewesen sein, einen weiteren Kredit zur Finanzierung des jüngsten Wahlkampfs aufgenommen zu haben. Im Jahr 2013 gaben die Grünen 477.466,15 Euro für den Wahlkampf aus.
Grünes Debakel geht weiter
Nun haben die Grünen die nächste Baustelle. Das erhoffte Schönwetter für sie blieb in Kärnten aus. Woher die Probleme stammen, ist jedem klar: Abspaltungen und interne Querelen vertreiben die Wähler. Eva Glawischnig setzte dem mit ihrem Engagement beim bisherigen ideologischen Gegner Novomatic nur noch die Krone auf. Aber das Hauptproblem im Fall Kärnten, wo schon zuvor die Landeschefin ging und eine eigene Liste gründete und erst kürzlich auch die Klubobfrau austrat, lag sicher nicht bei Glawischnig. Niemand wählt eine Partei, der die eigenen Funktionäre davonlaufen.
Mit der Landtagswahl in Salzburg (22. April) und den EU-Wahlen (26. Mai 2019) drohen schon die nächsten düsteren Wolken am Horizont.