Das Geld der Steuerzahler wird wohl nirgends in Österreich so leichtfertig beim Fenster hinausgeworfen wie bei der rot-grünen Stadtregierung in Wien. Der bereits um Monate verzögerte Bau des Krankenhaus Nord in Wien-Floridsdorf liefert – beinahe schon täglich – die besten Beispiele dafür.
Esoterik-Wahnsinn noch nicht verdaut
Peu á peu zum schleichenden Abgang von Langzeitbürgermeister Michael Häupl, der am 24. Mai an Nachfolger Michael Ludwig übergibt, kommt Skandal um Skandal ans Licht. Abgesehen davon, dass das Krankenhaus Nord bei der Fertigstellung mehr als das Doppelte kosten wird als ursprünglich veranschlagt, nämlich 1,7 Milliarden statt 800 Millionen, und dass das Unverständnis in der Bevölkerung über die Ausgaben für den Esoterik-Ring noch nicht verdaut ist, deckte der Stadtrechnungshof gleich die nächste Ungeheuerlichkeit auf.
Nepp: “Neuerlicher Beweis für Geldvernichtung”
So soll die Stadt Wien für einen externen Berater, der helfen sollte, beim Spital in Floridsdorf Kosten zu sparen, knapp 30 Milliionen Euro ausgegeben haben – und das, obwohl Einsparungen lediglich 29 Millionen Euro ausgemacht hätten. Das ursprüngliche Einsparungsziel war mit 150 bis 170 Millionen Euro beziffert worden, die Beratungskosten mit knapp zwölf Millionen.
“Wenn die ursprünglich veranschlagten Kosten von 11,6 Millionen Euro für ein externes Beratungsunternehmen nach vier Jahren bereits auf 29,4 Millionen gestiegen sind, läuft eindeutig etwas schief”, ärgert sich Vizebürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) über den neuerlichen Finanzskandal unter Herrschaft des KAV. Das Prüfergebnis des Stadtrechnungshofs sei ein neuerlicher Beweis für “Geldvernichtung”.
Häupl: “Es wird ein gutes Spital”
Noch-Bürgermeister Michael Häupl, in der ORF-Pressestunde auf die Kostenexplosion im Krankenhaus Nord angesprochen, versuchte das unangenehme Thema mit seiner weinlaunigen Art vom Tisch zu wischen: “Sie werden sehen, es wird ein gutes Krankenhaus.”