Montenegro, der Adria-Staat auf dem Westbalkan, wurde 2017 in die Nato aufgenommen, ist in den EU-Beitrittsverhandlungen seit 2012 so weit vorangekommen wie kein anderes Land der Region und wendet den Euro mit stillschweigender Billigung der EU schon seit 2002 als Zahlungsmittel an.
Transitroute Richtung Westeuropa
Montenegro ist zwar nicht Ziel der illegalen Masseneinwanderung, aber als Transitroute Richtung Westeuropa dennoch mit den “Flüchtlingen” aus dem Nahen Osten und Nordafrika konfrontiert. Diese versuchen, über Griechenland, Albanien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina in die EU zu gelangen. Mehrere Balkanstaaten, allen voran auch das benachbarte Ungarn, haben bereits Grenzanlagen errichtet.
Nun erwägt der mit seinen 600.000 Einwohnern kleine Staat den Bau eines Zauns an der Grenze zu Albanien, um die wachsende Zahl von “Flüchtlingen” zu reduzieren.
Vorwurf: Albanien verweigere Rücknahme
Der Leiter des montenegrinischen Grenzschutzes, Vojislav Dragovic, sprach im staatlichen Fernsehen von einem Stacheldrahtzaun, der errichtet werden könnte. Er warf den albanischen Behörden vor, entgegen einer Vereinbarung zurückgewiesene Migranten nicht wieder aufzunehmen.