Die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts und eine schon lange andauernde Hitzewelle – das hält nicht jeder Mensch gleich gut aus, und manchmal hat man auch den Eindruck, als würden vor allem Journalisten darunter leiden.
“Viel Feind , viel Ehr !” hat nicht Mussolini erfunden
Dafür gab es dieser Tage gleich zwei starke Indizien: Sozialisten empörten sich über eine Aussage des italienischen Innenministers Matteo Salvini und der ORF übernahm die Aufregung gleich ungeprüft. Auf ORF–Teletext wurde Salvinis Twitter-Meldung über seine Kritiker mit einer Aussage des faschistischen Diktators Benito Mussolini verglichen. Der soll ebenfalls die Worte “Tanti nemici, tanto onore”, was dem alten deutschen Sprichwort “Viel Feind , viel Ehr !” entspricht, verwendet haben.
Auf Facebook stellt Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) klar, dass dieses Zitat bereits Jörg von Freundsberg, ein Landsknechtführer, 1513 im Zuge der Schlacht gegen ein venezianisches Heer bei Creazzo verwendete. Die Herrschaften des ORF haben gleichgeschalten mit den Sozis in Italien ein paar Jahrhunderte übersprungen, um Salvini als gefährlichen Rechtspopulisten zu brandmarken.
Krone-Kolumnistin will gewählten Mandatar nicht einladen
Und weil das Salvini-Verunglimpfen derzeit “in” ist, machte auch gleich die Kolumnistin der Kronen Zeitung, Doris Vettermann, bei der Hetze gegen den italienischen Politiker mit. Sie schreibt im Zusammenhang mit der Einladung der FPÖ an Salvini, in Oberösterreich zu urlauben, wenn Mallorca ihn zur unerwünschten Person erklärt:
Der Hardliner der Lega-Partei ist kein guter Partner, keiner, den man den roten Teppich ausrollen solle, und keiner, um den man sich bemühen sollte.
Auch zu diesem Geschreibsel in der Sommerhitze nimmt Strache auf Facebook Stellung und fragt sich:
Seit wann sind demokratisch legitimierte Regierungsvertreter eines europäischen Nachbarlandes für Frau Doris Vettermann (von der Kronenzeitung) nicht mehr in Österreich willkommen? Welche Hitze ist ihr da in den Kopf gestiegen?