Kann man von fünf Euro pro Tag leben? Das wird jüngst immer wieder gefragt. Wenn es um die Verpflegung von Pensionisten geht, reicht sogar noch weniger. 30 Einrichtungen zählen die Häuser zum Leben in Wien. Es sind Einrichtungen, die laut offiziellen Angaben 8.900 Senioren beherbergen und verpflegen. Dem Geschäftsbericht für das Jahr 2017 kann man auf Seite 55 entnehmen, dass für Essensausgaben 13,2 Millionen Euro investiert wurden.
Senioren bestehen die 150-Euro-Challenge seit eh und je
Eine relativ hohe Summe, so scheint es auf den ersten Blick. Allerdings bedeutet dies aber auch, dass im Jahr 2017 für jeden Heimbewohner für drei Mahlzeiten am Tag nicht mehr als vier Euro ausgegeben werden dürfen. Das sind im Monat 120 Euro. Wiener Heimbewohner bestehen daher seit eh und je die sogenannte “150-Euro-Challenge”, die seit einem Interview der Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) immer wieder gefordert wird.
“Mittags stehen 3 Kostformen zur Auswahl. Neben traditioneller Hausmannskost, leichter Vollkost und DiabetikerInnen-geeignetem Menü bieten wir bei Bedarf auch Sonderkostformen an. Alle Kostformen werden abwechslungsreich und vollwertig zubereitet”, heißt es vom zuständigen Kuratorium der Wiener Pensionistenwohnhäuser (KWP). Dennoch gelingt es dem Gastronomischen Management die Senioren mit bescheidenen Ausgaben zu verpflegen. Laut dem KWP-Geschäftsbericht geben in Summe 34 Prozent der Befragten an, mit dem Essen weniger bzw. nicht zufrieden zu sein.
KWP-Geschäftsführerin ist SPÖ-nahe
Die hauptverantwortliche SPÖ scheint die Sparsamkeit bei den Pensionisten offenbar dezent zu verschweigen. Präsident der Häuser zum Leben ist der jeweilige Gesundheitsstadtrat von Wien. Aktuell ist das Peter Hacker von der SPÖ. KWP-Geschäftsführerin ist Gabriele Graumann, die als SPÖ-nah gilt und auch sich politisch in der Leopoldstadt engagierte. Sie kandidierte etwa als Bezirksrätin. Via Facebook meinte sie wörtlich über einen Eintrag von FPÖ-Obmann HC Strache: “So vertrottelt”. Ein Transparent mit der Aufschrift “Geht’s 12 Stunden scheißen” bewertete sie lobend als “pointiert”. Dem freiheitlichen Koch im KWP-Haus Wieden, Gerhard Böhm, sprach sie die fristlose Entlassung aus, scheiterte damit aber letztendlich durch alle Instanzen.
Warum Graumann bis dato noch nicht öffentlich bekannt gegeben hat, wie erfolgreich beim Essen gespart werden kann? – Nun, sie wird schon ihre Gründe dafür haben.