“Alphatiere müssen sich der neuen Vorsitzenden unterordnen”, fordert die Tiroler SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik von ihren Kollegen.

24. September 2018 / 13:20 Uhr

Blanik macht Panik, und der Streit Genossen gegen Genossen geht munter weiter

Wo, bitte, ist da die vielbeschworene Geschlossenheit in der SPÖ? Nur wenige Tage nach der Nominierung von Pamela Rendi-Wagner als Kern-Nachfolgerin fliegen weiter die Fetzen. Genossen streiten mit Genossen, und in Tirol macht Parteichefin Elisabeth Blanik über die Medien Panik.

Profilierung auf Kosten der Partei

Gegenüber ihren Parteikollegen im Burgenland und in der Steiermark, Hans Peter Doskozil und Michael Schickhofer, richtete Blanik via Tiroler Tageszeitung aus, “Profilierung auf Kosten der Partei” zu betreiben. Nur wenn sich auch die Alphatiere in der Partei der neuen Vorsitzenden unterordnen würden, könne der Neustart wirklich gelingen, so Blanik.

Fußi an Kalina: “Also putz dich da nicht so billig ab”

Rendi-Wagners Neustart vermiest haben auch zwei Ex-Berater der Partei. Auf Twitter sparen die ehemaligen Berater Kerns, Rudi Fußi und Josef Kalina, nicht mit verbalen Fouls. Kalina beschrieb Fußi als “Berater-Querschläger”, der “nachgerade einen GAU” verursacht habe.

Fußi fand das “skurril” und gab zu bedenken, dass der ehemalige Bundesgeschäftsführer der Sozialdemokraten, der seit Jahren als PR-Berater tätig ist, auch mit Tal Silberstein für die SPÖ zusammengearbeitet habe. Fußi auf Twitter:

Du hast vergessen, dass Du mit Silberstein gearbeitet hast, oder? Und, dass Du im Kanzleramt ja auch bei Kern dabei warst. Also putz Dich da nicht so billig ab. Ist sehr skurril.

SPÖ-Mitarbeiterin unter Druck gesetzt

Fußi selbst geriet in der Silberstein-Affäre ins Zwielicht, als eine Whatsapp-Nachricht öffentlich wurde, in der er eine Mitarbeiterin unter Druck setzte. Unter anderem war darin folgende Passage zu lesen:

Glaub mir, so eine Leben willst du nicht führen. Oder glaubst du, die Partei lässt dich in Ruhe, wenn du sie versenkst? Die klagen dich in Grund und Boden und zerren sich durch die Arena.

Weder Einschüchterungsversuche noch angebotenes Schweigegeld führten aber bei der Zeugin zu einem Sinnenswandel – sie machte das “Dirty Campaigning” der SPÖ öffentlich.

Kern-Sohn Niko mit unglücklicher Wortwahl

Insgesamt kann man da nur feststellen: Feine Menschen, die da bei den Genossen am Werk sind. Und dass der sprichwörtliche Apfel nicht weit vom Stamm fällt, beweist der Sohn von Christian Kern, Niko, der nur wenige Augenblicke nach der Nominierung von Pamela Rendi-Wagner auf Twitter meinte:

Ich will nicht sagen, dass es nun nach Jakobiner Methoden verlangt, aber Aufräumarbeiten sind nun wichtiger denn je!

Seine Wortwahl fand selbst bei den Genossen keinen Anklang, schließlich zeichneten die Jakobiner während der Französischen Revolution am Ende des 18. Jahrhunderts für ein blutiges Terror-Regime und zahlreiche Hinrichtungen verantwortlich.

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