Vor dem Amtsgericht in Kerpen tummelten sich zu Beginn der Woche allerhand linksextreme Sympathisanten aber ebenso viele Polizisten. Grund dafür war der Prozess rund um eine Waldbesetzerin, die zuvor auch noch Widerstand gegen die Vollstreckungsbeamten geleistet hatte und wegen Körperverletzung angeklagt war. Während die Zuschauer des Prozesses mit einer Bewährungsstrafe rechneten weil die Frau schon eine Untersuchungshaft abgesessen hatte, entschied der Richter mit beispielhafter Härte. Sie wanderte ins Gefängnis.
Unter “Eule” bekannt
Nach der Urteilsverkündung durch Richter Peter Königsfeld und seine beiden Schöffen begannen die Aktivisten und Unterstützer der Angeklagten im Gerichtssaal regelrecht zu randalieren. Zwei Männer mussten schließlich von der Polizei aus dem Saal befördert werden, sie wurden ebenfalls gleich angeklagt.
Die nun verurteilte “Aktivistin” war zum Tatzeitpunkt im September des Vorjahres im Hambacher Forst unterwegs und legte sich bei der Räumung des Waldstückes in eine Hängematte. Aus dieser kam sie auch nach mehrmaliger Aufforderung der Polizei nicht heraus. Als sie schließlich von einem Hubwagen heruntergeholt wurde, setzte sie sich massiv zur Wehr.
Erzieherische Maßnahme
Ihre Identität gab sie dabei bis zur Urteilsverkündung nicht an, Unterstützer bezeichnen sie als “Eule”. Schätzungsweise ist die Täterin zwischen 18 und 22 Jahren alt und wurde darum von Gericht auch unter dem Aspekt des Jugendstrafrechts behandelt, die Jugendgerichtshelferin attestierte ihr zudem “keine ausgereifte, erwachsene Persönlichkeit”.
Für die ungewohnt harte Maßnahme sprach nach Angaben der Richter auch ihre fehlende Einsicht. In Haft verletzte sie weiterhin Beamte und schickte Briefe an ihre Unterstützer, in denen sie den Rechtsstaat beschimpfte und sich mit ihren Taten rühmte.