Nach massiven Versorgungsengpässen bei Lebensmitteln und Medikamenten kam es am 9. März auch zu einem viele Stunden andauernden Stromausfall im gesamten Land. Das Regulierungsmodul des Wasserkraftwerks Guri soll nach einem massiven technischen Defekt ausgefallen sein. Das Kraftwerk Guri deckt aktuell nicht weniger als 80 Prozent des landesweiten Strombedarfs in Venezuela.
Verantwortlich für den technischen Defekt sollen Misswirtschaft und mangelnde Wartung der elektrischen Anlagen in Guri gewesen sein. Die Regierung Maduro streitet diese Mängel ab und macht einen aus dem Ausland gesteuerten Sabotageakt für die Unterbrechung der Stromversorgung verantwortlich.
Opposition: 79 Personen durch Stromausfall gestorben
Unterdessen hat die konservativ-liberale Opposition unter dem Gegenpräsidenten Juan Guaidó bekanntgegeben, dass durch den Stromausfall, den sie dem Versagen der staatlichen Verwaltung des Kraftwerks Guri anlastet, insgesamt 79 Personen gestorben sein sollen. Vor allem der Stromausfall in den staatlichen Krankenhäusern soll zu einem großen Teil der Todesfälle geführt haben.
Oppositionsführer Guaidó hat für das Wochenende zu neuerlichen Massenprotesten gegen das sozialistische Maduro-System aufgerufen. Neben der Mangelwirtschaft bei Essen und Medikamenten soll auch der Stromausfall ein Thema bei den Kundgebungen sein. Immer noch warten humanitäre Hilfstransporte an der kolumbianisch-venezolanischen Grenze und werden von Maduros Grenzschutz aufgehalten.