Christian Stocker und Herbert Kickl

Nach den Scheinverhandlungen mit der FPÖ gibt sich ÖVP-Kanzler Stocker (links) als Samariter für die blauen Wähler, zu denen er eine Gesprächsbasis suche.

15. März 2025 / 12:46 Uhr

FPÖ-Wähler lehnen unmoralisches Angebot von ÖVP-Kanzler Stocker ab

ÖVP-Kanzler Christian Stocker hat in einer Pressekonferenz für 21 ausgewählte Journalisten den „Kickl-Wählern“ das Angebot unterbreitet, sie in Zukunft „mitnehmen zu wollen“. In den Kommentaren weisen die FPÖ-Wähler dieses für sie unmoralische Angebot aber entschieden zurück.

Der Schmäh mit dem Familiennachzug

Stocker betonte, „ein Kanzler für alle Österreicher“ sein zu wollen. FPÖ-Wähler hätten etwa im Bereich Sicherheit, leitbares Leben oder Wirtschartsstandort berechtigte Anliegen einfließen lassen, weshalb er eine Gesprächsbasis zu den Freiheitlichen suche.

Klingt auf den ersten Blick gut. Aber nur auf den ersten Blick, denn in seinem Angebot an die „Kickl-Wähler“ nennt Stocker ausgerechnet den angeblichen Stopp des Familiennachzugs. Wie berichtet, gibt es aber weder ein Aussetzen des Familiennachzugs noch einen Stopp – man habe lediglich vor, entsprechende Gesetze analog zum Europarecht zu erarbeiten.

Kickl: “Tarnen, tricksen, täuschen”

“Tarnen, tricksen, täuschen”. Die ÖVP meine es mit dem Aussetzen des Familiennachzugs keineswegs ernst, sagte dazu FPÖ-Chef Herbert Kickl auf Facebook. Ein halbes Jahr lang soll das Kontingent null sein, dann werde nachgezogen. Im Ergebnis steige der Familiennachzug an und gleichzeitig würden die vom angeblichen Stopp der ersten sechs Monate Betroffenen nachgeholt. Das sei Wählertäuschung der übelsten Sorte!

Stockers ÖVP führte lediglich Scheinverhandlungen

Dieses ÖVP-Märchen, das die System-Medien ungeprüft und ohne Recherche (man hätte sich nur die Mühe machen müssen und den öffentlich zugänglichen „Vortrag für den Ministerrat“ anschauen müssen) nachgebetet hatten, hat einmal mehr gezeigt, dass die ÖVP auch in der Verlierer-Ampel die Bevölkerung für dumm verkauft.

Dass Stocker jetzt großspurig darüber spricht, dass Kickl seine Chance, Kanzler zu werden, nicht genützt habe, schlägt dem Fass den Boden aus. Inzwischen ist es ein offenes Geheimnis, dass die ÖVP mit der FPÖ lediglich Scheinverhandlungen geführt hat und parallel dazu bereits Gespräche mit der SPÖ gelaufen sind. Siehe auch unzensuriert-Bericht „SPÖ Kucher wäscht Schmutzwäsche und entlarvt dabei falsches Spiel der ÖVP“.

ÖVP unterstützt grünen Antrag gegen Rosenkranz

Die Aussage Stockers, er wolle die Wähler der Freiheitlichen in eine gute Zukunft mitnehmen, ist schon deshalb unglaubwürdig, weil die ÖVP gleichzeitig einen Antrag der Grünen im Verfassungsausschuss zugestimmt hat, um dem Nationalratspräsidenten Walter Rosenkranz (FPÖ) den Vorsitz im Nationalfonds, der sich um die Hinterbliebenen der Holocaust-Opfer kümmert, abspenstig zu machen (unzensuriert berichtete). Einem politischen Mitbewerber die Hände reichen, schaut anders aus.

“Ohne Kickl wird es wohl nichts mit der Österreich-Rettung”

Das sieht offenbar auch die überwiegende Mehrheit der freiheitlichen Wähler so. „Nicht meine Regierung und auch nicht mein Bundeskanzler“, antwortete ein Kommentarschreiber in der Tageszeitung Heute. „In gute Zukunft mitnehmen. Bitte mach, dass dieser Albtraum endet!!!“, schrieb ein Wiener aus dem 22. Bezirk. Und ein weiterer Kommentarschreiber meinte zum Stocker-Angebot:

Ein Angebot und Zuckerl für Blauwähler wäre ein Rücktritt, aber von dieser gesamten Ampel, und die FPÖ als allein regierende Partei im Parlament wünschenswert, denn ohne Kickl wird es wohl nichts mit der Österreich-Rettung werden.

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