Die ORF-Analyse in der „ZIB1“ gestern, Sonntag, über die Burgenland-Wahl zeugte eher von linker Wunschvorstellung als von einer auf Fakten basierenden Nachricht.
Zur Erinnerung: Die SPÖ verlor 3,56 Prozent der Stimmen und die absolute Mehrheit, die ÖVP verlor 8,61 Prozent, die Grünen 1,06 Prozent, und die Neos schafften es nicht einmal in den Landtag. Großer Wahlgewinner: einmal mehr die Freiheitlichen mit einem Zuwachs von 13,30 Prozent der Stimmen.
Historisch bestes Ergebnis und erstmals Platz zwei
Alle Parteien – mit Ausnahme der FPÖ – hatten ein zum Teil sogar kräftiges Minus eingefahren. Die Freiheitlichen mit ihrem Spitzenkandidaten Norbert Hofer hatten dagegen ihr historisch bestes Ergebnis erzielt. Zum ersten Mal wurde im Burgenland Platz zwei erreicht.
“ORF, wie wirr”
Hörte man aber den Analysen in der „ZIB1“ zu, glaubte man bei einer anderen Veranstaltung zu sein. Das sieht auch FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker so. In einer Aussendung dazu meinte er:
Man war wieder redlich bemüht, die Fakten zu verdrehen und den historischen freiheitlichen Wahlerfolg kleinzureden – frei nach dem Küniglberger Motto „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“. „ORF, wie wirr“ kann man da nur sagen!
“Blaue Bäume wachsen nicht in den Himmel”
Hafenecker kritisierte vor allem die „Analyse“ von ORF-Burgenland-Chefredakteur Walter Schneeberger, der zum Erfolg der FPÖ gemeint hatte, dass die „blauen Bäume nicht in den Himmel wachsen“ würden. Das sei geradezu grotesk, so Hafenecker.
Gewinner werden zu Verlierern umgedeutet
Übertroffen sei das nur noch von der regelrechten Schwärmerei des Chefredakteurs über das „kräftige Zeichen“, das die Grünen von sich gegeben hätten – mit deutlichen Stimmenverlusten und einem Ergebnis knapp über der politischen Wahrnehmungsgrenze. Wörtlich sagte Schneeberger:
Die Grünen können noch lange nicht totgeschwiegen werden, denn sie haben ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben.
Tatsächlich mussten die Grünen bis zuletzt zittern, ob sie die Vier-Prozent-Hürde erreichen und überhaupt noch in den Landtag gewählt werden. Gemäß dieser „realitätsfernen Analyse“ bezeichnete Hafenecker den ORF als Ort, „wo Gewinner zu Verlierern und Verlierer zu Gewinnern umgedichtet“ werden.