Toilettenpapier

Eine ungewöhnliche Petition fordert nun die Öffnung von Toiletten in Gastro-Betrieben für die Öffentlichkeit.

28. Oktober 2024 / 10:36 Uhr

Petition will öffentliche Nutzbarkeit von Toiletten in Gastro-Betrieben erreichen

Auf der Petitionsplattform der Stadt Wien ragt ein Anliegen besonders heraus – die Forderung nach öffentlicher Nutzbarkeit von Toiletten in Gastro-Betrieben.

Passanten, die zufällig an einem Lokal vorbeikommen und Druck verspüren, sollten dort aufs Klo gehen können. Das fordert eine Initiative, weil es dem Vernehmen nach nicht ausreichend frei zugängliche Sanitäranlagen gebe. Wörtlich heißt es im Petitionstext:

Wir fordern eine freiwillige Öffnung der Toilettenanlagen in Gastronomiebetrieben durch die Gastronomen und die Förderung dieser Handlung durch die Stadt Wien.

Stadt Wien soll Gastro-Betriebe finanziell fördern

Nach Ansicht der Initiative soll also die Stadt Wien die öffentliche Nutzung von Gastro-Toiletten nicht nur sichtbar machen, sondern diese auch finanziell fördern. Wer die Passanten ohne Konsumation im Lokal aufs Klo gehen lässt, solle demnach von der Stadt Wien Geld bekommen, so die Vorstellung.

Reinigungskosten müssten übernommen werden

In der Gastronomie sieht man diese Petition ambivalent. Der Chef des traditionsreichen Restaurant-Cafés “Gschamster Diener” in der Mariahilfer Stumpergasse, Ernst Lackner, würde mit sich reden lassen, wenn es für die Reinigung und die Störung des Geschäftsgangs tatsächlich eine Entschädigung der Stadt Wien geben würde. Etwa hundert Euro pro Monat seien dafür angemessen, sagte er.

Warum keine Klobesuche in Polizeiinspektionen oder Supermärkten?

Auf der anderen Seite wundert sich Lackner, dass die Leute stets Gastro-Lokale für ihre grundlegenden Bedürfnisse aufsuchen, „warum nicht Polizeiwachstuben, Friseur-Salons, wo auch schon Café serviert wird, oder Banken oder Lebensmittel-Ketten wie Billa?“, fragt er. Andere Lokale haben sich schon selbst zu helfen gewusst: Im Gasthaus “Einkehr zur Zahnradbahn” in Wien-Döbling an der Endstation des D-Wagens etwa platziert der Kellner zu bestimmten Anlässen, etwa dem Wiener Weinwandertag, an dem besonders viele Ausflügler die dortigen Toiletten benutzen möchten oder müssen, bevor sie heimfahren, ein großes Einweg-Glas mit Münzen auf einen Sessel im Toiletten-Zugangsbereich. Die meisten Klo-Geher schmeißen etwas hinein.

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