Nach mehr als einer Woche sind die österreichischen Sportler bei den Olympischen Spielen in Paris noch immer ohne Medaille. Folgt man dem Gedankengut der Grünen, wäre ÖVP-Kanzler Karl Nehammer daran schuld.
Kuriose Anfrage der Grünen
Nehammer reiste am 25. Juli in die Metropole Frankreichs, um auf Staatskosten Werbebilder mit Österreichs Sportlern zu machen. Dieser Paris-Ausflug könnte nun ein parlamentarisches Nachspiel haben, sollten die Grünen mit gleichem Maß messen wie schon 2009, als sie allen Ernstes einen Kamera-Schwenk des ORF auf den damaligen BZÖ-Sportsprecher Peter Westenthaler dafür verantwortlich machen wollten, dass das Fußball-Nationalteam eine Niederlage gegen Spanien eingefahren hatte.
Nationalteam verlor, weil Westenthaler im ORF zu sehen war
In einer parlamentarischen Anfrage schrieben die Grünen Abgeordneten:
Österreich hat das Ländermatch gegen Spanien furios begonnen. Nach wenigen Minuten ging die österreichische Nationalmannschaft mit 1:0 in Führung. Dann kam die Wende: Der ORF schwenkte über die Ehrentribüne und fand … Peter Westenthaler auf einem dicken Polster thronend. Kaum wurde der BZÖ-Politiker eingeblendet, ging es bergab: 1:1, 1:2, Ausschluss Pehlivan, 1:3, 1:4, 1:5.
Das könne kein Zufall sein, meinte unter anderem der damalige grüne Abgeordnete Dieter Brosz, der später für einige Monate Kabinettschef von Sportminister Werner Kogler (Grüne) gewesen war und heute weiter in diesem Ministerium Beschäftigung gefunden hat. Er und seine grünen Kollegen fragten also den damaligen Sportminister Norbert Darabos (SPÖ):
Können Sie ausschließen, dass die Einblendung von Peter Westenthaler zu einem drastischen Leistungsabfall der österreichischen Nationalmannschaft geführt hat?
Leistungsabfall wegen Händeschütteln mit Nehammer
Abgesehen davon, dass diese Anfrage im Parlament zeigt, auf welchem Niveau die Grünen Politik machen, müsste der heutige Koalitionspartner der ÖVP ihre konsequente (kindische) Linie beibehalten und dem Sportminsiter ihrer eigenen Partei, nämlich Werner Kogler, die Frage stellen, ob der Besuch Karl Nehammers in Paris zu einem drastischen Leistungsabfall der Olympiasportler geführt habe. Schließlich haben große Medaillen-Hoffnungen ihre Erwartungen nicht erfüllt – weil sie sich nicht auf ihren Sport, sondern auf das Händeschütteln mit einem wahlkämpfenden ÖVP-Politiker konzentrieren mussten?