Laut einer neuen NASA-Studie, die in der Fachzeitschrift Nature besprochen wurde, soll ein Großteil des jüngsten globalen Temperaturanstiegs auf die Einführung von Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen der IMO 2020 zurückzuführen sein.
Schwefelgehalt im Treibstoff
Die Weltschifffahrtsorganisation (IMO) arbeitet seit den 1960er Jahren daran, die Umweltauswirkungen, die sich aus dem Schiffsverkehr ergeben, zu verringern. 2020 wurde das Klimaschutzübereinkommen IMO 2020 beschlossen. Damit durften ab Jänner 2020 ausschließlich Treibstoffe an Bord von Schiffen verwendet werden, die einen Schwefelgehalt von weniger als 0,5 Prozent enthalten. Bis dahin lag die Grenze bei 3,5 Prozent.
Diese Auflagen im Namen des Klimaschutzes haben Produkte, die über die Meere geschippert werden, teurer gemacht.
Abrupte Veränderung
Nicht nur das, wie der Nature-Bericht zeigt. Weil weniger Treibstoffpartikel in die Atmosphäre eingebracht wurden, verringerte sich die Dichte der Wolkentröpfchen. Dadurch sollen die Wolken weniger Sonnenstrahlung in den Weltraum zurückwerfen können. Die Wissenschaftler schreiben:
IMO2020 stellt effektiv einen Abbruchschock für das unbeabsichtigte Geoengineering-Experiment durch eine umgekehrte marine Wolkenverdunkelung infolge der Verringerung der Konzentration der Wolkentröpfchen dar.
Hauptverantwortlich für Erderwärmung
Laut Studie sei die plötzliche Senkung der Schwefeldioxid-Emissionen im internationalen Schiffsverkehr für 80 Prozent der globalen Erwärmung seit der Jahrtausendwende verantwortlich.