Die Stadt Wien kassiert überall ab – auch bei den Friedhofsbesuchern. Das kam jetzt zutage, nachdem eine Gruppe eine Führung auf dem Wiener Zentralfriedhof machte.
Die Teilnehmer der Führung, die von einem akkreditierten Fremdenführer durchgeführt wurde, wunderten sich über eine Gebühr von drei Euro pro Person, die von der Friedhofsverwaltung eingezogen wurde. Zusätzlich zum Betrag, der dem Fremdenführer zu zahlen war.
Unkostenbeitrag für Abnützung der Straße
Unzensuriert fragte bei der Verwaltung des Wiener Zentralfriedhofs nach, wofür diese Gebühr verlangt wird. Ein Mitarbeiter sagte am Telefon, dass dies ein „Unkostenbeitrag für die Abnützung der Straße und eventuelle Beschädigungen“ sei. Auf Nachfrage, ob dieser Unkostenbeitrag auch von jedem anderen Friedhofsbesucher verlangt werde, sagte der Mann:
Nein, das ist nur bei gewerblichen Führungen so.
Friedhofsverwaltung führt Kontrollen durch
Und auf die Frage, wie die Friedhofsverwaltung zwischen einer Gruppe mit einem gewerblichen Fremdenführer und einer Gruppe mit einem privaten Organisator unterscheiden könne, meinte der Bedienstete des Wiener Zentralfriedhofs:
Wir kontrollieren das und können über das Finanzamt feststellen, ob es gewerblich ist oder nicht.
Dass man bei gewerblichen Führungen durch den Zentralfriedhof Geld verlange, habe auch den Hintergrund, die Qualität solcher Veranstaltungen zu heben, argumentierte der Mann. So könne man einwirken, dass nicht irgend jemand falsche Informationen verbreitet.