Peter Klien

Peter Klien behauptete im ORF fälschlich, dass Österreich für die Freilassung einer politischen Geisel in Afghanistan Kosten übernommen hätte.

6. März 2024 / 06:06 Uhr

ORF und Peter Klien blamieren sich mit „Fake News“ in Satire-Sendung

Satire-Sendung hin oder her: „Fake News“ haben auch da keinen Platz – die überspitzten Formulierungen sollten zumindest einen wahren Kern haben. Doch in der ORF-Sendung „Gute Nacht Österreich“ mit Moderator Peter Klien sind Wahrheiten anscheinend nicht gefragt.

“Opfer” werden gerne vorgeführt

Klien führt seine „Opfer“ in der Sendung gerne vor. Jetzt aber steht er selbst blöd da, denn im Beitrag über Herbert Fritz (84), der nach neunmonatiger Taliban-Gefangenschaft in Afghanistan auf Vermittlung von Katar freigelassen worden war und nach Österreich zurückkehrte, sagte Klien wortwörtlich live im Fernsehen:

…Verstehen Sie mich nicht falsch, jeder österreichische Staatsbürger, der im Ausland in Not geraten ist, verdient die Unterstützung unseres Staates – auch dann, wenn er aus Dummheit in Not geraten ist. Aber die Kosten für seine Befreiung soll er wohl selber übernehmen…

Klassische Falschmeldung

Eine klassische Falschmeldung, wie sich herausstellte. Die Familie sagte gegenüber unzensuriert, dass der österreichische Staat keine finanzielle Hilfe geleistet habe. Fritz sei mit einer Militärmaschine des katarischen Staates nach Doha geflogen worden (gemeinsam mit anderen freigelassenen Geiseln). Die Übernachtung in Doha sowie der Weiterflug nach Wien am nächsten Tag mit Qatar Airways sei auch von Katar übernommen worden. Eine Tochter von Fritz meinte:

Wenn Herr Klien andere Informationen hat, soll er sie uns mitteilen. Wir würden jegliche Kosten gerne übernehmen.

Keine Stellungnahme vom Außenministerium

Das Außenministerium wollte dazu keine Stellungnahme abgeben. Eine schriftliche Anfrage von unzensuriert, ob die Republik Österreich für die Befreiung von Fritz Geld ausgegeben hat, blieb unbeantwortet.

Deutsche sollen Bergrettung zahlen, Syrer nicht?

Nicht genug der Blamage, zog Peter Klien dann auch noch einen merkwürdigen Vergleich an den Haaren herbei. Er sagte:

…Ein Deutscher, der mit Sandalen im Schneefeld strauchelt, muss die Bergrettung schließlich auch selber bezahlen.

Ein Deutscher vielleicht schon, aber was ist mit dem Syrer, der laut Oe24 kürzlich bei der illegalen Einreise in 1.200 Meter Seehöhe im Bärengraben bei Rosenbach im Bezirk Villach-Land in Kärnten in Not geraten war und von der Bergrettung gerettet werden musste? Der Mann war über die grüne Grenze eingewandert. Ob Klien auch in diesem Fall dafür ist, dass der Syrer für den Einsatz von Polizei und Bergrettung, der insgesamt drei Stunden dauerte, selbst aufkommen muss?

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